Tarifvertrag Wohnungswirtschaft 2021: Mehr Gehalt in zwei Stufen

Zum 1. November dieses Jahres werden die Gehälter um 2,9 Prozent steigen – vorbehaltlich der Zustimmung der großen Tarifkommissionen der Gewerkschaften und des Verbandsausschusses des Arbeitgeberverbandes. Zum 1. Januar 2023 gibt es eine weitere Erhöhung um 2,1 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen werden in jedem Ausbildungsjahr zum 1. November 2021 um 50 Euro und zum 1. Januar 2023 um weitere 50 Euro erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 26 Monate bis Ende 2023, um den Unternehmen mehr Planungssicherheit zu geben, wie der Arbeitgeberverband der Deutschen Immobilienwirtschaft mitteilte.
Zudem sollten noch diesen Oktober Verhandlungen dazu aufgenommen werden, ob künftige Tariferhöhungen ab 2023 in Urlaub umgewandelt werden können. In diesem Zusammenhang wolle man auch weitere Möglichkeiten zur Umwandlung von Tarifentgelt (beispielsweise in Form eines „Jobrades“) diskutieren.
Vertragsverhandlungen "mit Augenmaß"
Im Vorfeld sahen die Verhandlungsführer Christoph Beck, AGV-Verbandsausschussvorsitzender und Vorstand der Berliner Degewo AG, und Olaf Rabsilber, AGV-Vorstandsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Sterkrader Wohnungsgenossenschaft eG, den Verhandlungen mit gemischten Gefühlen entgegen. Im Gespräch mit der Haufe Redaktion sagte Beck: "Wir erwarten schwierige Verhandlungen. Die Branche ist bislang ‚mit einem blauen Auge‘ durch die Pandemie gekommen. […] Wir werden versuchen, das richtige Augenmaß zu finden."
Dennoch betonte Rabsilber die Wichtigkeit der Tarifautonomie: "Die Tarifautonomie war und ist über viele Jahrzehnte eine der wesentlichen Stützen der deutschen Wirtschaft und Basis für Gerechtigkeit und Wohlstand. Wer genau hinschaut, wird sehen, dass gerade in Krisenzeiten […] Tarifvertragsparteien branchenspezifische Regelungen mit Augenmaß getroffen haben, die der deutschen Wirtschaft geholfen haben, weitaus unbeschadeter durch diese Krisen zu kommen, als das vergleichbare Staaten ohne eine funktionierende Tarifautonomie geschafft haben."
Tarifvertrag 2020: Corona-Kompromiss
Die Verhandlungen zur Tarifrunde 2020 gestalteten sich aufgrund der Corona-Pandemie zäh. Die Löhne und Gehälter sowie Ausbildungsvergütungen wurden zum 1. Januar 2021 um 1,2 Prozent mit einer Laufzeit bis Ende Oktober desselben Jahres angehoben. Mit der Lohnzahlung im Oktober 2020 erhielten die Beschäftigten vor dem Hintergrund der Pandemie zudem eine Unterstützungsleistung in Höhe von mindestens 600 Euro. Bei Auszubildenden lag die Zahlung bei mindestens 300 Euro.
Tarifvertrag 2019: 2,7 Prozent mehr Gehalt
Mit dem Tarifvertrag für die Wohnungswirtschaft von 2019 hatten sich die Arbeitgeber mit den Gewerkschaften Verdi und IG Bau auf eine Lohnerhöhung von 2,7 Prozent für die Beschäftigten der deutschen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft geeinigt. Der Vertrag galt vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020.
Tarifvertrag Wohnungswirtschaft 2017: Lohnerhöhungen in zwei Stufen
2017 sah der erzielte Abschluss für die 64.000 Beschäftigten der Wohnungswirtschaft insgesamt ein Plus von 4,6 Prozent vor, das in zwei Stufen umgesetzt wurde. Um die unteren Einkommen überproportional anzuheben, wurde damals zudem vereinbart, dass die Erhöhung mindestens 65 Euro beträgt. Für Auszubildende sah der Abschluss ein Plus von 40 Euro ab 1. Juli 2017 und weitere 30 Euro zum 1. Juli 2018 vor.
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