Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag[1] angekündigt, einen digitalen Gebäuderessourcenpass einzuführen, um die Grundlage dafür zu schaffen, den Einsatz grauer Energie und die Lebenszykluskosten verstärkt betrachten zu können. Ziel ist, auch im Gebäudebereich zu einer Kreislaufwirtschaft zu kommen. Das Gesetzgebungsverfahren ist insoweit zwischenzeitlich angestoßen.

Graue Energie

Bei der grauen Energie handelt es sich um die Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produkts oder auch eines Gebäudes aufgewendet werden muss. Jedes Bauteil benötigt eine bestimmte Menge Energie für die Herstellung und den Transport. Dabei ist auch nach dem jeweiligen Energieträger zu differenzieren. So basieren einzelne Bauteile etwa auf Holz oder anderen nachwachsenden Rohstoffen, andere auf endlichen Ressourcen wie Erdöl oder seltenen Erden.

In dem Gebäuderessourcenpass sollen individuell für jedes Gebäude die wesentlichen Informationen rund um den Ressourcenverbrauch, die Klimawirkung und die Kreislauffähigkeit transparent angegeben werden. Er soll die nötigen Informationen zur Verfügung stellen, um Ressourcen in verschiedenen Szenarien wie Urban Mining, Sanierung und Abbruch bestmöglich zu nutzen. Langfristig soll er die Grundlage für eine konsistente Kreislaufwirtschaft im Bausektor bilden, in der frühe und späte Lebenszyklusphasen miteinander koordiniert und verzahnt sind. Erforderlich dafür sind die vollständige Transparenz über verbaute Materialien und Komponenten, ihrer Werte und Besitzverhältnisse.[2]

[1] Koalitionsvertrag 2021 bis 2025 zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP v. 7.12.2021.

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