
Der Aufwärtstrend bei den Baulandpreisen setzt sich fort. Nachdem die Preise schon 2019 durch die Decke gingen, wurde 2020 laut Statistischem Bundesamt ein neuer Rekordwert erzielt. Allerdings gibt es ein erhebliches Preisgefälle – besonders viel zahlten Investoren in Bayern und Baden-Württemberg.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der durchschnittliche Kaufwert baureifer Grundstücke im Jahr 2020 mit rund 199 Euro pro Quadratmeter deutlich höher als noch zehn Jahre zuvor mit rund 130 Euro. Dies sei ein neues Rekordhoch, nachdem die Preise bereits 2019 mit rund 189 Euro pro Quadratmeter eine vorläufige Bestmarke erreicht hatten.
Baulandpreise steigen mit der Gemeindegröße
Die regionalen Unterschiede sind groß. Während Investoren im vergangenen Jahr in den Flächenländern Bayern und Baden-Württemberg im Schnitt 349 Euro beziehungsweise 245 Euro für den Quadratmeter Bauland bezahlten, waren die durchschnittlichen Kaufwerte mit jeweils zwischen 46 und 63 Euro pro Quadratmeter in den drei ostdeutschen Bundesländern Sachsen-Anhalt (45,64 Euro), Thüringen (52,77 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (62,56 Euro) relativ günstig. In den Metropolen Hamburg und Berlin liegen die Baulandpreise zwar mit 1.128 Euro beziehungsweise 931 Euro pro Quadratmeter nach wie vor am höchsten, allerdings sind die Preise hier leicht gesunken.
Nach Erkenntnissen der Statistiker steigen die durchschnittlichen Kaufwerte grundsätzlich mit der Gemeindegröße. In Kommunen mit weniger als 2.000 Einwohnern wurden im Schnitt 71 Euro pro Quadratmeter bezahlt. In den 14 größten deutschen Städten mit mindestens 500.000 Einwohnern war es mehr als das 17-Fache: 1.213 Euro.
Geschlossen Bauen ist teurer als offen Bauen
Den Statistikern zufolge waren mehr als drei Viertel (76 Prozent) aller Verkäufe baureifen Landes Transaktionen von Grundstücken, die in Wohngebieten lagen. Hier lag der Baulandpreis pro Quadratmeter bei durchschnittlich 234 Euro, für Grundstücke in Geschäftsgebieten waren im Schnitt 242 Euro pro Quadratmeter fällig. Dort, wo geschlossen gebaut wurde, also ohne Abstand zwischen den Gebäuden (beispielsweise Reihenhäuser), mussten 92 Euro mehr bezahlt werden (309 Euro pro Quadratmeter) als in Wohngebieten mit offener Bauweise mit seitlichem Grenzabstand (217 Euro pro Quadratmeter). In Dorfgebieten kostete der Quadratmeter hingegen nur 62 Euro im Durchschnitt.
Die Statistiker weisen darauf hin, dass die ausgewiesenen Durchschnittswerte für einen zeitlichen Vergleich nur bedingt verwendbar sind. Bei einer echten Preisstatistik müsste die Preisentwicklung identischer Grundstücke im Zeitverlauf betrachtet werden.
Durchschnittliche Baulandpreise in den 16 Bundesländern
Rang | Bundesland | Durchschnittlicher Preis pro Quadratmeter |
1 | Hamburg | 1.128,34 Euro |
2 | Berlin | 931,49 Euro |
3 | Bayern | 348,76 Euro |
4 | Baden-Württemberg | 245,30 Euro |
5 | Hessen | 213,65 Euro |
6 | Bremen | 182,18 Euro |
7 | Nordrhein-Westfalen | 147,46 Euro |
8 | Rheinland-Pfalz | 143,33 Euro |
9 | Brandenburg | 134,59 Euro |
10 | Sachsen | 120,75 Euro |
11 | Schleswig-Holstein | 117,58 Euro |
12 | Saarland | 109,18 Euro |
13 | Niedersachsen | 101,64 Euro |
14 | Mecklenburg-Vorpommern | 62,56 Euro |
15 | Thüringen | 52,77 Euro |
16 | Sachsen-Anhalt | 45,64 Euro |
Quelle: Statistisches Bundesamt
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