Makler versus Immobilienportale: Vertrauen sieht anders aus
Werden Makler ausgenutzt? Diesen Eindruck konnte man bei der Podiumsdiskussion schon bekommen, die Dirk Labusch, Chefredakteur des Fachmagazins Immobilienwirtschaft, mit sechs Vertretern führender Maklerhäuser und Immobilienportale führte.
Zum Gespräch eingeladen hatte er die CEOs von Immoscout und Immowelt, Ralf Weitz und Dr. Cai Ziegler, sowie Sven Keussen, Chef von Rohrer Immobilien, Gisbert Weber, Geschäftsführer von Bonaccura, den Gründer von Bottimmo, Dr. Axel Jockwer, und Nikolai Roth, Chef von Maklaro. Der aktuelle L'Immo Podcast fasst Teile der sehr spannenden Diskussion zusammen.
Ein Thema: die Preispolitik. Die Klage der Makler: Viele andere wollten von ihrer Dienstleistung profitieren. Makler brächten den Portalen Kunden, die diese ihnen als Leads zurückverkaufen.
Engagiert besprochen wurde auch die Frage, ob sich Immobilienbörsen anschicken, den Maklern ihr Geschäft wegzunehmen, um ihrerseits Provision einzustreichen. Ein Gespräch mit vielen Meinungen.
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Zwei Dinge, die ich der heutigen Diskussion beisteuern möchte:
1. Die Makler kommen nicht gegen eine Marktmacht von Telekom, BlackRock oder Springer-Verlag an. Eine Diskussion "auf Augenhöhe" wird es nie geben.
2. Geschätze 98 % der deutschen Maklerbetriebe denken nicht strategisch, solange sich mit dem Tagesgeschäft immer noch viel Geld verdienen läßt.
Was sind die Assets im Immobiliengeschäft?
- Bekanntheitsgrad
- Kontakt zum Endkunden
- geringe Kosten (Provisionen und Stückkosten)
- zuverlässige Prozesse und Geschwindigkeit
Und genau das geben die Makler an die Portale ab, anstatt sich selbst (oder gemeinsam) um diese Werte zu kümmern.
In weiteren 5 - 10 Jahren werden die Makler am Tropf der Monopolisten hängen und 50 % oder mehr von ihren Provisionen abgeben. Noch schlimmer: In Form von Fixkosten, nicht einmal umsatzabhängig!
Und die Portale werden die Makler nicht fragen, ob sie einverstanden sind, daß ihnen die Privatkunden direkt abgeworben werden.