Exklusivbeitrag: Jetzt kostenlos registrieren und alle Exklusivbeiträge nutzen.
Zollchaos: Aufgaben im Rechnungswesen

Zollpolitik: Aufgaben der Kostenrechnung


Zollpolitik: Aufgaben der Kostenrechnung

In der Kostenrechnung werden die durch die zusätzlichen Zölle entstehenden Kosten ermittelt. Dabei handelt es sich überwiegend um die zu zahlenden Einfuhrzölle, wenn das Unternehmen aus den betroffenen Ländern importiert oder von dort importierte Waren von Händlern kauft. Aber auch, wenn Waren in Ländern mit Zöllen exportiert werden, kommt es zu Kosten für das Unternehmen, obwohl die importierenden Kunden für die Zölle zuständig sind. Es entstehen unterschiedlichste Aufgaben.

Diese Aufgaben werden im Folgenden beschrieben:

  • Eine neue Kostenart „Einfuhrzoll“ muss eingerichtet werden. Zölle sind zwar ein Bestandteil der Materialkosten, sollten aber getrennt erfasst und ausgewiesen werden. So kann deren Wirkung auf die Kosten des Unternehmens festgestellt werden. Das hilft bei der Einschätzung neuer Zolldrohungen und erleichtert die Entscheidungsfindung hinsichtlich Herstellungskosten, Verkaufspreise und Vertriebsstrategien. Der durch diese Struktur entstehende Mehraufwand für den Kostenrechner aufgrund der komplexen Berücksichtigung in den Kalkulationen ist gerechtfertigt.
  • Das gilt auch für den Fall, dass die Waren nicht selbst importiert, sondern von einem Händler gekauft werden. Dieser wird aufgrund der von ihm zu zahlenden Zölle die Preise erhöhen, der Wareneinsatz im Unternehmen steigt. Für die Reaktionen auf aktuelle und zukünftige Zollentwicklungen sollte nachvollziehbar sein, welche Auswirkungen auf die Kostenstrukturen im eigenen Unternehmen entstehen. Aufgabe der Kostenrechnung ist es, diese Daten zumindest nachrichtlich festzustellen.
  • Die Kostenrechnung ermittelt die Veränderungen in den Kostenstrukturen, die durch Zölle und deren An- und Abkündigung entstehen, gleichgültig ob das Unternehmen importiert oder exportiert. Im Falle der Einfuhr von zollbelasteten Gütern entstehen Abwicklungskosten im Einkauf und in der Buchhaltung.
  • Komplexer ist es, wenn Zölle die Kunden in den Abnehmerländern belasten. Der Absatz wird zurückgehen, es entstehen Auslastungsprobleme mit einhergehenden Veränderungen von Schlüsseln für Umlagen und Verteilungen. Die Gemeinkostenzuschlagssätze müssen angepasst werden, um eine ungerechte Belastung der nicht betroffenen Produkte und Vertriebswege zu vermeiden.
  • Wenn das Volumen es rechtfertigt, wird eine eigene Kostenstelle „Zoll“ eingerichtet. Darauf können alle Abgaben und die damit verbundenen Kosten z. B für die Abwicklung erfasst und ausgewertet werden.

Die Praxis zeigt, dass die Kostenrechnung aktuell oft nicht in der Lage ist, die Auswirkungen der Zölle auf die Kostenstrukturen des Unternehmens zu berichten. Die Zölle gehen in den Materialkosten unter, Verteilungen und Umlagen werden ungerecht. Das führt zu inkorrekten Werten in den Kalkulationen. Und es nimmt die Chance, im Zollchaos auf neue, unerwartete Entwicklungen mit den richtigen und rechtzeitigen Maßnahmen zu reagieren.

Schlagworte zum Thema:  Zoll , Kostenrechnung , Rechnungswesen , Controlling
0 Kommentare
Das Eingabefeld enthält noch keinen Text oder nicht erlaubte Sonderzeichen. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingabe, um den Kommentar veröffentlichen zu können.
Noch keine Kommentare - teilen Sie Ihre Sicht und starten Sie die Diskussion