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Zollchaos: Aufgaben im Rechnungswesen

Zollpolitik: Aufgaben im Controlling


Zollpolitik: Aufgaben im Controlling

Das Zollchaos mit seinen Ankündigungen, Verhandlungen, Verschiebungen und unzuverlässigen Einigungen führt im Controlling dazu, dass zusätzliche und aktualisierte Berechnungen durchgeführt werden müssen. Außerdem erhalten bisher oft unterbewertete Aufgaben eine wesentliche Bedeutung.

Die Aufgaben des Controlling im Einzelnen:

  • Ein Risikomanagementsystem ist in vielen kleinen und mittleren Unternehmen gar nicht explizit oder nur rudimentär vorhanden. Das rächt sich jetzt, wenn die Zollrisiken spät und nicht eindeutig erkannt wurden. Aufgabe des Controllings ist es, jetzt ein grundsätzliches System zur Risikoüberwachung aufzubauen. Darin spielt das Zollchaos eine wichtige Rolle.
  • Innerhalb eines vorhandenen Risikomanagementsystems müssen alle Risiken auf Einflüsse durch neue Zölle und dadurch entstehende ungewisse Entwicklungen im internationalen Handel angepasst werden. So wird u. a. der Ausfall eines Vertriebsgebietes, z. B. durch hohe Zölle für die Einfuhr in die USA, neu bewertet. Oder es wird mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu einem Ausfall einer Lieferkette kommen, wenn darin Importeure durch eventuelle Abwehrzölle der EU nicht mehr liefern können.
  • Eine der Hauptaufgaben im Controlling ist die Unternehmensplanung. Diese muss die Entwicklungen im Zollbereich berücksichtigen. Kurzfristig muss das aktuelle Budget durch einen neuen Forecast an die Kosten der Veränderungen durch Zölle angepasst werden. Das Budget für das Folgejahr wird ebenso wie die Mittelfristplanung Verschiebungen in der Kostenstruktur und Auswirkungen auf der Absatzseite enthalten. Das verändert die Planungsabläufe und -inhalte. Die Strategie des Unternehmens muss ebenso überprüft und falls notwendig angepasst werden. Zusätzliche Planungsläufe können erforderlich werden. Die Zusammenarbeit mit den Fachbereichen wird auf mögliche zukünftige Zollerlasse erweitert.
  • Im Controlling werden Entscheidungen vorbereitet und die Kollegen der Fachabteilungen mit Analyseergebnissen unterstützt. Dabei geht es um mittel- und langfristige Alternativen wie z. B. das Sourcing lokal, regional oder global durchzuführen, um Make or Buy-Entscheidungen oder um die Konzentration auf bestimmte Vertriebswege. Solche Entscheidungen müssen mit Blick auf aktuelle oder zukünftige Zölle überprüft und eventuell revidiert werden. Das Controlling wiederholt die Analysen mit den neuen Parametern, konfrontiert die Fachbereiche mit den neuen Ergebnissen. So können Maßnahmen ergriffen werden, mit denen das Unternehmen seine Betroffenheit vom Zollchaos reduziert.

Für die durch das Zollchaos entstehenden neuen Aufgaben ist das Controlling auf die Daten aus Buchhaltung und Kostenrechnung angewiesen. Die Entwicklungen, die sich aus dem Zollchaos ergeben, müssen dort frühzeitig erkannt werden und in die Ergebnisse einfließen. Diese Daten verwendet das Controlling dann für die eigenen zollrelevanten Aufgaben.

Die zunehmende Unsicherheit in der Zollfrage hat Einfluss auf den internationalen Handel. Die Reaktionen des Unternehmens bestehen aus Maßnahmen, die das Controlling nur in enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichen, vor allem dem Vertrieb und dem Einkauf, planen kann. Das Zollchaos führt zur Notwendigkeit, diese Kooperation zu verstärken.

Schlagworte zum Thema:  Zoll , Controlling , Rechnungswesen
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