Rz. 69

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Eine Änderung der Verhältnisse tritt nicht nur im Falle der Nutzungsänderung ein, sondern auch durch Rechtsänderungen. Dazu gehört die Gesetzesänderung ebenso wie die Änderung der höchstrichterlichen Rechtsprechung. Die Vorsteuer muss z. B. berichtigt werden, wenn bisher steuerpflichtige Umsätze durch eine Änderung des UStG steuerfrei werden und umgekehrt (vgl. Abschn. 15a.2 Abs. 2 Nr. 5 UStAE). Desgleichen ist eine Vorsteuerberichtigung vonnöten, wenn sich die Steuerpflicht oder Steuerfreiheit bestimmter Umsätze infolge einer Entscheidung des EuGH oder des BFH ändert (vgl. Abschn. 15a.2 Abs. 2 Nr. 6 UStAE; EuGH vom 04.10.1995, Rs. C-291/92, UR 1995, 485; BFH vom 12.11.1997, Az: XI R 64/93, BFH/NV 1998, 501; BFH vom 31.08.2007, Az: V B 193/06, BFH/NV 2007, 2366, zur Vorsteuerberichtigung bei der Überlassung von Sportanlagen vgl. BMF vom 15.10.2001, Az: IV B 7 – S 7100 – 220/01, Spetzler, UVR 2001, 337).

 

Rz. 70

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Eine Änderung der Verhältnisse liegt auch dann vor, wenn sich der Unternehmer während des Berichtigungszeitraums nachträglich auf die Steuerfreiheit der gleichbleibenden Verwendungsumsätze nach dem Unionsrecht beruft (z. B. Umsatze aus Geldspielautomaten, vgl. BFH vom 15.09.2011, Az: V R 8/11, BStBl II 2012, 368 und vom 19.10.2011, XI R 16/09, BStBl II 2012, 371).

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