Tz. 249

Stand: EL 105 – ET: 03/2022

Bei einer OG können ein eigener EBITDA- und Zinsvortrag während der Organschaft nicht entstehen, denn § 4h EStG ist wegen § 15 S 1 Nr 3 S 1 KStG auf die OG nicht anzuwenden (s Tz 53 ff und s § 15 KStG Tz 87; weiter s Herzig/Liekenbrock, DB 2007, 2387, 2390ff; s Bohn/Loose, DStR 2011, 1009, 1011; und s Schr des BMF v 04.07.2008, BStBl I 2008, 718 Rn 49). Ein EBITDA- und Zinsvortrag der OG aus vororganschaftlicher Zeit werden dagegen eingefroren (s § 15 KStG Tz 74); weiter s Stangl/Hageböke, in Schaumburg/Rödder, URef 2008, 511; s Herzig/Liekenbrock, DB 2009, 1949, 1950; s Feldgen, NWB 2009, 3574, 3581; aA s Blumenberg/Lechner, in Blumenberg/Benz, Die URef 2008, 122; s Hölzer/Nießner, FR 2008, 845, 848; s Dörfler Ubg 2008, 693, 699; s Hierstetter, DB 2009, 79, 83; s Hick, in H/H/R, § 4h EStG Rn 32; s Schwedhelm/Finke, GmbHR 2009, 281, 289; s Bohn/Loose, DStR 2011, 1009, 1011; und s Köhler/Hahne, DStR 2008, 1505, 1512). Entspr wirkt sich ein nach § 8c KStG schädlicher Anteilserwerb an der OG nur auf einen vororganschaftlichen Zinsvortrag aus (s Tz 243d).

Ettinger (Ubg 2017, 293, 298) geht davon aus, dass auch Umwandlungsvorgänge auf Ebene der OG, die nicht zu einer Beendigung der Organschaft oder zu einem Ausscheiden eines tats Teilbetriebs aus dem Organkreis führen (zB Abspaltung einer 100%igen Kap-Ges-Beteiligung oder Einbringungen durch eine OG) zu einem anteiligen Untergang des Zinsvortrags auf der Ebene des OT führen können. Dem ist uE nicht zuzustimmen. Die in bestimmten Fällen für 100 %-Beteiligungen eigens ges angeordnete Teilbetriebsfiktion (etwa § 15 Abs 1 S 3 UmwStG) erstreckt sich nicht auf die Zinsschranke.

Die nabzb Zinsaufwendungen der OG fließen während der Organschaft in den Zinsvortrag des OT. Dort sind sie an das Schicksal des Betriebs gekoppelt. Gleiches gilt für ein nicht genutztes EBITDA. Da OT und OG kraft Gesetzes als ein Betrieb gelten (s § 15 S 1 Nr 3 S 2 KStG), soll der Zinsvortrag des OT nach Auff der Fin-Verw bei Beendigung der Organschaft (anteilig) wegfallen (s § 15 KStG Tz 87 und s Schr des BMF v 04.07.2008, BStBl I 2008, 718 Rn 47 S 3). Der Wegfall des GAV wird insoweit als Übertragung eines Teilbetriebs angesehen (krit s Herzig/Liekenbrock, DB 2007, 2387, 2391 und DB 2009, 1949, 1951ff; eben falls s Schaden/Käshammer, in E & Y, Die URef 2008, 150 und BB 2007, 2317, 2322, die die Begründung einer Organschaft offenbar nur als eine "Erweiterung" des Betriebs des OT ansehen; ebenfalls aA s Möhlenbrock, Ubg 2008, 1, 6; s Hierstetter, DB 2009, 79, 83; s Feldgen, NWB 2009, 3574, 3581; s Bohn/Loose, DStR 2011, 1009, 1012 und s Huken, DB 2008, 544, 546). Zum EBITDA-Vortrag dürfte Vergleichbares gelten. Dabei ist unklar, in welchem Umfang es zum Untergang des Zins- oder EBITDA-Vortrags des OT kommt, wenn eine OG aus dem Organkreis ausscheidet. Herzig/Liekenbrock (DB 2009, 1949, 1952ff) plädieren für eine verursachungsgerechte Ermittlung des vom Ausscheiden der OG betroffenen Teils des Zinsvortrags und belegen deren Wirkung anhand von Bsp.

Wegen des Ausscheidens einer OG s Tz 244.

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