Tz. 30

Stand: 22. Auflage – ET: 10/2018

Im Rahmen der Außenprüfung kann auch verlangt werden, dass die gespeicherten Unterlagen und Aufzeichnungen auf einem maschinell verwertbaren Datenträger (z. B. CD-ROM) der Finanzbehörde zur Verfügung gestellt werden (Datenträgerüberlassung (Z3), vgl. BMF v. 14.11.2014, IV A 4-S 0316/13/10003, BStBl I 2014, 1450 Rz. 167). Dabei hat der Stpfl. alle notwendigen Informationen zu geben, die für eine maschinelle Auswertung notwendig sind. Ein Datenexport durch den Prüfer ist weiterhin nicht ohne Einwilligung des Stpfl. zulässig. Die Finanzbehörde ist befugt, eigene Auswertungs- oder Analyseprogramme einzusetzen. Erhöhte Anforderungen an den Geheimnisschutz sind wegen § 30 AO nicht notwendig (a. A.: Drüen in Tipke/Kruse, § 147 AO Rz. 80a; zu möglichen Schutzmaßnahmen durch den Stpfl. selbst, s. Hütt, AO-StB 2001, 156). Die im Rahmen der Außenprüfung erlangten Daten dürfen nicht für den Aufbau von Datensammlungen verwendet werden, auch soweit sie lediglich in anonymisierter Form gespeichert und verwertet werden (Drüen in Tipke/Kruse, § 147 AO Rz. 81 m. w. N.; a. A. Schaumburg, DStR 2002, 829, 834; vgl. zur Pflicht, die Daten zu löschen, BFH v. 16.12.2014, VIII R 52/12, BFH/NV 2015, 1943). Die Finanzverwaltung ist verpflichtet (so BFH v. 16.12.2014, VIII R 52/12, BFH/NV 2015, 1943), den Datenträger nach Bestandskraft der aufgrund der BP ergangenen Steuerbescheide zurückzugeben und die überlassenen Daten zu löschen (so auch BMF v. 16.07.2001, IV D 2 – S 0316–136/01, BStBl I 2001, 415 unter I.1. c; BMF v. 14.11.2014, IV A 4-S 0316/13/10003, BStBl I 2014, 1450 Rz. 169; a. A. noch FG BW v. 07.11.2012, 14 K 554/12, EFG 2013, 268).

Der Prüfer ist berechtigt, den überlassenen Datenträger mitzunehmen, um ihn an einem anderen Ort auszuwerten (FG Ha v. 13.11.2006, 2 K 198/05, DStRE 2007, 441, insoweit ohne Entscheidung, BFH v. 24.06.2009, VIII R 80/06, BStBl II 2010, 452). Nach zu enger Auffassung des BFH darf aber die Speicherung und Auswertung ausschließlich in den Räumen des Stpfl. oder des Finanzamtes erfolgen (BFH v. 16.12.2014, VIII R 52/12, BFH/NV 2015, 1943; zutreffend a. A. FG BW v. 07.11.2012, 14 K 554/12, EFG 2013, 268; Rätke in Klein, § 147 AO Rz. 63). Auf eine entsprechende ausdrückliche Bestätigung seitens der FinVerw. soll der Stpfl. einen Anspruch haben (BFH v. 16.12.2014, VIII R 52/12, BFH/NV 2015, 1943, zweifelhaft).

Zudem muss der Datenträger den Anforderungen des BMF-Schreibens v. 16.07.2001, IV D 2-S 0316-136/1, BStBl I 2001, 415 (nunmehr BMF v. 14.11.2014, IV A 4-S 0316/13/10003, BStBl I 2014, 1450 Rz. 176) entsprechen (FG Nbg v. 15.05.2013, 5 K 950/11, juris).

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