OFD Frankfurt, Verfügung v. 23.2.2015, S 1301 A - TR.02 - St 58

DBA-Türkei vom 16.4.1985 – gekündigt mit Wirkung vom 1.1.2011

 

1. Zeiträume ab 2011

Art. 23 Abs. 1 Buchst. d des DBA-Türkei 1985 sah vor, dass Deutschland als Ansässigkeitsstaat bei bestimmten aus der Türkei stammenden Einkünften eine fiktive türkische Quellensteuer anrechnete. Das derzeit gültige DBA-Türkei vom 19.9.2011, welches rückwirkend ab dem 1.1.2011 anzuwenden ist, sieht eine derartige Regelung nicht mehr vor.

 

2. Zeiträume bis 2011

Die aus der Emission mehrerer Euro-DM-Anleihen der Republik Türkei stammenden Kreditmittel werden zur Förderung der türkischen Wirtschaft verwendet. Die Zinsen aus diesen Anleihen wurden von der Republik Türkei nicht mit Quellensteuern belastet.

Für folgende Anleihen (Inhaber-Teilschuldverschreibungen) ist nach einer Entscheidung der obersten Finanzbehörden des Bundes und der Länder gemäß Art. 23 Abs. 1 Buchst. d DBA-Türkei 1985 die Anrechnung fiktiver Quellensteuer in Höhe von 10 % zu gewähren:

  • DM 400 Mio. 9 ½ % Republik Türkei von 1993/2000, Wertpapier-Kenn-Nummer: 409515
  • DM 1 Mrd. 7 ¼ % Republik Türkei von 1993/1998, Wertpapier-Kenn-Nummer: 412095
  • DM 1 Mrd. 8 ¾ % Republik Türkei von 1993/2003, Wertpapier-Kenn-Nummer: 411160

Zur Anrechnung fiktiver Steuern nach dem alten DBA-Türkei wird zudem ergänzend auf die BMF-Schreiben vom 29.10.1996 (BStBl 1996 I S. 1218) und vom 12.9.1995 (BStBl 1995 I S. 678) hingewiesen – beide mittlerweile aufgehoben durch BMF-Schreiben zur Eindämmung der Normenflut vom 23.4.2010 für Steuertatbestände, die nach dem 31.12.2008 verwirklicht werden, vgl. BStBl 2010 I S. 391.

 

Normenkette

DBA-Türkei 1989 Art. 23 Abs. 1 Buchst. d

DBA-Türkei 2011

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Steuer Office Excellence. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge