Das Gesetz sieht keine Formerfordernisse vor; der Treuhandvertrag kann somit auch formlos – sogar konkludent – geschlossen werden (Schlitt/Bortfeldt in Reichert, GmbH & Co. KG, 8. Aufl. 2021, § 40 Rz. 46). Gleichwohl sollte die Vereinbarung schriftlich unter Festlegung der wechselseitigen Pflichten erfolgen (auch zur steuerlichen Anerkennung, d.h. zum Abschlussnachweis nach § 159 AO). Beachten Sie: Der Treuhandvertrag über einen Kommanditanteil kann dann beurkundungspflichtig sein, wenn bei einer GmbH & Co. KG auch der GmbH-Geschäftsanteil treuhänderisch gehalten werden soll. Sofern ein einheitliches Rechtsgeschäft vorliegt (was im Regelfall zu bejahen ist), erstreckt sich das Formerfordernis des § 15 GmbHG auch auf den Kommanditanteil (BGH v. 14.12.2016 – IV ZR 7/15, DStR 2017, 163 = MDR 2017, 140; zur grundsätzlichen Beurkundungspflichtigkeit des Treuhandvertrags über einen GmbH-Geschäftsanteil: Langenfeld/Miras, 8. Aufl. 2019, Rz. 1310; zur Ausnahme, wenn sich der Treuhandvertrag auf einen künftigen – noch nicht existierenden – Geschäftsanteil bezieht: BGH v. 12.12.2005 – II ZR 330/04, GmbHR 2006, 875 = GmbH-StB 2006, 256 [Große-Wilde]).

Bei der Vereinbarungstreuhand ist der Treuhandvertrag zudem nach § 518 Abs. 1 BGB beurkundungspflichtig, wenn dem Treugeber die Treugeberstellung schenkweise eingeräumt wird (Eberl in Wachter, Praxis des Handels- und Gesellschaftsrechts, 5. Aufl. 2021, § 11 Rz. 411).

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