Rz. 47

[Autor/Stand] Die Holzart ist der in der Forsteinrichtung gebräuchliche Ausdruck für die Waldbäume. Unter der Holzart, die verschiedentlich auch als Baumart bezeichnet wird, versteht man die verschiedenen Arten der Nadelhölzer und der Laubhölzer. Die Hauptholzarten der Nadelhölzer sind unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten die Fichte[2] und die Kiefer; beim Laubholz ist die Hauptholzart die Buche.

 

Rz. 48

[Autor/Stand] Der Ausdruck Holzart darf nicht mit dem Begriff Holzsorte verwechselt werden. Die Holzsorte entsteht durch Zerlegung der gerillten Bäume im Hinblick auf die spätere Verwendung. Sie richtet sich nach der Güte, Stärke und dem Gebrauch des anfallenden Holzes. Die Holzsorten werden entweder nach der Heilbronner Sortierung oder bei der Fichte auch nach der Mittenstärken-Sortierung bestimmt. Unter den Holzsorten versteht man demgemäß den Anfall an den verschiedenen Klassen des Stammholzes, Derbholzstangen, Schicht-Nutzholz oder Faserholz und Brennholz.

 

Rz. 49

[Autor/Stand] Das System der Heilbronner Sortierung wurde in Südwestdeutschland entwickelt und erhielt seinen Namen nach der Stadt Heilbronn, wo einst die Holzflößerei große Bedeutung hatte und ein großer Holzumschlagplatz bestand. Bewertet werden dabei die Stammform und die Vollholzigkeit der zu klassifizierenden Stämme. Zusätzlich werden für bestimmte Stammlängen auch bestimmte Zopfdurchmesser verlangt. Je länger der Stamm, umso stärker muss der Zopfdurchmesser sein, damit ein Stamm einer bestimmten Güteklasse zugeordnet werden kann.

 

Rz. 50

[Autor/Stand] Die einzelnen Klassen der Heilbronner Sortierung sind:

 
Langholzklassen Heilbronner Sortierung
Klasse Mindestlänge Mindestzopfdurchmesser
H 1 8 m 10 cm
H 2 10 m 12 cm
H 3 14 m 14 cm
H 4 16 m 17 cm
H 5 18 m 22 cm
H 6 18 m 30 cm
 

Rz. 51

[Autor/Stand] Gebräuchlicher als die Heilbronner Sortierung ist bundesweit allerdings seit einigen Jahren die Mittenstärken-Sortierung. Das Stammholz (Stämme und Stammteile) wird auf ganze Meter[7] abgelängt und nach Mittendurchmesser ohne Rinde in Stärkeklassen eingeteilt.

 

Rz. 52

[Autor/Stand] Die einzelnen Klassen der Mittelstärken-Sortierung sind:

 
Langholzklasse Mittelstärken-Sortierung
Mittendurchmesser ohne Rinde Klasse
unter 10 cm 0
10–14 cm 1a
15–19 cm 1b
20–24 cm 2a
25–29 cm 2b
30–34 cm 3a
35–39 cm 3b
40–49 cm 4
50–59 cm 5
Über 60 cm 6
 

Rz. 53

[Autor/Stand] Über die Klasse 6 hinaus können im Bedarfsfall unter Fortsetzung derselben Staffelung weitere Klassen gebildet werden. Die Unterscheidung in a und b kann entfallen oder auf alle Klassen erweitert werden.

 

Rz. 54– 55

[Autor/Stand] Einstweilen frei.

[Autor/Stand] Autor: Bruschke, Stand: 01.09.2019
[2] Insb. durch das Orkantief "Friederike" im Frühjahr 2018 und einen durch übermäßig warme Sommer begünstigten Borkenkäferbefall sind die Fichtenbestände so nachhaltig geschädigt worden, dass diese Baumart ihre Bedeutung als Hauptholzart verlieren könnte.
[Autor/Stand] Autor: Bruschke, Stand: 01.09.2019
[Autor/Stand] Autor: Bruschke, Stand: 01.09.2019
[Autor/Stand] Autor: Bruschke, Stand: 01.09.2019
[Autor/Stand] Autor: Bruschke, Stand: 01.09.2019
[7] In Bayern sind auch halbe Meter oder Zehntelmeter zugelassen.
[Autor/Stand] Autor: Bruschke, Stand: 01.09.2019
[Autor/Stand] Autor: Bruschke, Stand: 01.09.2019
[Autor/Stand] Autor: Bruschke, Stand: 01.09.2019

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