Damit verbunden ist ein weiteres Problem: Da immer weniger Existenzgründer als Nachfolgekandidaten an einem Kanzleikauf interessiert sind, müssen sich die Verkaufswilligen auch auf bestehende Kanzleien auf Wachstumskurs als Zielgruppe einstellen. Diese seien möglicherweise noch kritischer, so Jost. Denn letztlich verstünden sie Digitalisierung als Zwischenschritt zur Automatisierung ihres Fibu-Geschäfts.

Kanzleien, in denen wesentliche Schritte der Digitalisierung bislang unterblieben sind, kämen für diese Gruppe als Kaufobjekt dann nicht in Frage. Die nachrückenden Kanzleien seien organisatorisch völlig anders aufgestellt, so dass sie nicht nur die hohen Investitionskosten scheuten, die gegebenenfalls auf sie zukämen, sondern schlichtweg auch mit den Mitarbeitern in einer noch analog arbeitenden Kanzlei wenig anfangen könnten.

"Das führt im Extremfall zur Unverkäuflichkeit einer Kanzlei", erklärt Jost. Auf der anderen Seite finden natürlich Investoren, die allesamt eine vollständig digitalisierte Kanzlei mit innovativer Technik und darin geschultem Team suchen, diese auch nicht allerorten. Das mache wiederum kompromissbereit - und bietet eine Chance für all jene, die noch ein paar Jährchen Zeit haben, ehe die Nachfolge tatsächlich ins Haus steht.

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