Entscheidungsstichwort (Thema)

Feststellung des verwendbaren Eigenkapitals auf den 31.12.1982, 31.12.1983 und 31.12.1984

 

Leitsatz (redaktionell)

Zur Gliederung des verwendbaren Eigenkapitals einer Kapitalgesellschaft bei Verrechnung von Verlusten mit steuerfreien ausländischen Einkünften (§§ 2932 KStG).

 

Nachgehend

BFH (Urteil vom 30.07.1997; Aktenzeichen I R 71/96)

 

Tenor

Die Klage wird abgewiesen.

Die Klägerin hat die Kosten zu tragen.

Die Revision wird zugelassen.

 

Tatbestand

Zwischen den Parteien ist streitig, wie die aus ausländischen Betriebsstätten stammendenden Einkünfte in den Streitjahren bei der Feststellung des verwendbaren Eigenkapitals gemäß § 47 KStG zu behandeln sind.

Die Klägerin ist eine GmbH, die in den neunzehnhundertsiebziger Jahren gegründet wurde. Ihre alleinige Gesellschafterin ist die V. AG in Z./Schweiz. Diese ist wiederum eine Tochtergesellschaft der US-amerikanischen V.. Das Stammkapital der Klägerin beträgt DM 1 Mio.

Der Gesellschaftszweck der Klägerin besteht in der Erbringung von Dienstleistungen zur Kontrolle von Material, welches in der Erdöl- und Erdgasindustrie verwendet wird. Die Muttergesellschaft der Klägerin stellt ihr gegen entsprechende Lizenzzahlungen das dazu notwendige Wissen und auf der Basis von Leasingverträgen die erforderlichen Geräte zur Verfügung.

Nach Außenprüfungen wurde das steuerpflichtige Einkommen für die Streitjahre wie folgt festgesetzt:

1982 durch Bescheid vom 27.09.1991 mit

3.516.497 DM,

1983 durch Bescheid vom 19.08.1986 mit

- 1.249.619 DM,

1984 durch Bescheid vom 02.09.1991 mit

- 911.517 DM.

Die Verluste der Jahre 1983 und 1984 wurden, auf Antrag der Klägerin gemäß § 10 d EStG nach 1982 zurückgetragen, so daß danach ein Einkommen von 1.355.360 DM verblieb, welches mit einer Tarifbelastung an Körperschaftsteuer von 454.309 DM besteuert wurde (Bescheid vom 27.09.1991).

Im Einkommen der Klägerin sind Einkünfte aus Betriebsstätten in Großbritannien, Tunesien, Ägypten, Frankreich, Indonesien, Italien, Nigeria. Pakistan, Gabun, Elfenbeinküste, Barein und den Niederlanden enthalten. Diese Einkünfte sind teils aufgrund von Doppelbesteuerungsabkommen im Inland steuerbefreit. Dies trifft zu für die Einkünfte aus Großbritannien, Tunesien, Ägypten, Frankreich, Indonesien, Italien und den Niederlanden. Soweit sich in den Streitjahren Verluste ergeben haben, hat die Klägerin den Abzug nach § 2 Auslandsinvestitionsgesetz (AIG) beantragt. Für die übrigen Einkünften aus ausländischen Betriebsstätten hat die Klägerin gemäß § 26 KStG Anrechnung bzw. Abzug der ausländischen Steuer in Anspruch genommen.

Der Beklagte stellte nach zum Teil mehrfachen Änderungen die Gliederung des verwendbaren Eigenkapitals wie folgt fest:

31.12.1981

31.12.1982

EK 56

1.303.746 DM

562.991 DM

EK 36

451.324 DM

722.749 DM

EK 25

310.257 DM

402.955 DM

EK 01

1.127.836 DM

1.714.606 DM

EK 02

- 130.968 DM

535.946 DM

EK 03

6.202 DM

6.202 DM

EK 04

573.000 DM

1.192.096 DM

3.641.415 DM

5.137.545 DM

Die Festsetzungen zum 31.12.1982 erfolgten mit verschiedenen Bescheiden und unterschiedlichen Beträgen vom 13.06.1984 mit einer Gesamtsumme von 5.237.123 DM. vom 16.10.1984 mit einer Summe von 5.244.051 DM, vom 17.01.1985 mit einer Summe von 5.228.534 DM und vom 19.08.1986 mit den zuvor genannten Werten.

In den Einkünften sind Einkünfte aus ausländischen Betriebsstätten wie folgt berücksichtigt worden:

1982

Gewinn vor Steuern

Ausländische Steuern

Nigeria

608.869 DM

86.124 DM

Pakistan

290.209 DM

65.382 DM

Gabun

322.122 DM

67.872 DM

Elfenbeinküste

264.827 DM

47.006 DM

1983

Gewinn vor Steuern

Ausländische Steuern

Nigeria

314.024 DM

15.246 DM

Pakistan

231.096 DM

57.463 DM

Gabun

266.865 DM

58.447 DM

Elfenbeinküste

0 DM

0 DM

1984

Gewinn vor Steuern

Ausländische Steuern

Nigeria

0 DM

0 DM

Pakistan

435.087 DM

82.396 DM

Gabun

119.467 DM

59.230 DM

Elfenbeinküste

0 DM

0 DM

Die Beträge wurden zum 31.12.1982 wie folgt dem verwendbaren Eigenkapital zugeordnet:

EK 56

EK 36

Nigeria

146.640 DM

121.262 DM

Pakistan

35.634 DM

92.058 DM

Gabun

46.170 DM

95.564 DM

Elfenbeinküste

50.340 DM

66.144 DM

278.784 DM

375.068 DM

Erstmals mit Bescheid vom 11.02.1987 wurde der Vertust von 1983 und 1984 gemäß § 10 d EStG nach 1982 zurückgetragen. Mit Bescheid vom 27.09.1991 wurde die Festsetzung geändert.

Die Festsetzungen zum 31.12.1983 und zum 31.12.1984 wurden ebenfalls mehrfach geändert. Für 1983 ergingen die Bescheide am 17.01.1985, am 19.08.1986, am 11.02.1987 und am 27.09.1981 und für 1984 am 11.02.1987, am 21.11.1988 und am 02.09.1991. Aufgrund der letzten Festsetzungen vom 02. bzw. 27.09.1991 wurden die Beträge des verwendbaren Eigenkapitals wie folgt gegliedert:

1982

1983

1984

EK 56

229.608 DM

218.835 DM

216.453 DM

EK 36

426.790 DM

426.790 DM

665.579 DM

EK 25

402.955 DM

402.955 DM

EK 01

2.051.315 DM

3.145.360 DM

5.965.917 DM

EK 02

758.573 DM

316.596 DM

- 84.467 DM

EK 03

6.202 DM

6.202 DM

6.202 DM

EK 04

1.192.096 DM

1.192.096 DM

1.192.096 DM

Dabei ordnete der Beklagte den Verlust für 1983 in Höhe von 1.249.620 DM und für 1984 in Höhe von 700.223 DM...

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