Mithilfe von Input-Output-Tabellen lassen sich die ökonomischen Effekte von Nachfrageveränderungen ausgelöst durch das Kundenunternehmen und damit auch die indirekte Wertschöpfung ermitteln. Die Werte aus Input-Output-Tabellen geben einen detaillierten Einblick in die Güterströme und Produktionsverflechtungen in der Volkswirtschaft. Diese lassen sich für regionalökonomische Analysen nutzen.[1]

In den Input-Output-Tabellen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist jeweils der Input aller Branchen für die Erstellung von Produktionswert und Bruttowertschöpfung einer Branche enthalten. Der Produktionswert gibt den Wert der produzierten Güter und Dienstleistungen aus eigener Produktion, der Erhöhung der Bestandsveränderungen aus eigener Produktion und den Wert der selbst erstellten Anlagen an. Werden davon die Vorleistungen abgezogen verbleibt die Bruttowertschöpfung. Dafür ist eine detailliertere Zuordnung der Aufgabenbereiche des Kundenunternehmens anhand der Güterklassifikationen in Verbindung mit Wirtschaftsbereichen zu analysieren.[2]

Daraus ergeben sich – neben dem Anteil der Bruttowertschöpfung am jeweiligen Produktionswert – der Anteil der Arbeitnehmerentgelte am jeweiligen Produktionswert und der Anteil des Nettobetriebsüberschusses am jeweiligen Produktionswert. Für eine Übertragung in eine unternehmensspezifische Berechnung ist zu prüfen, ob die Vorleistungen, die von anderen Unternehmen der selben Branche bezogen werden, beibehalten oder aufgrund ihrer Bedeutung neutralisiert werden sollten.

Für die Berechnung der indirekten regionalen Wertschöpfung ist das Volumen der Aufträge des Kundenunternehmens an Unternehmen der Region zugrunde zu legen. Dieser Wert kann mit dem Produktionswert aus der Input-Output-Tabelle gleichgesetzt werden. Die regionale Bruttowertschöpfung ergibt sich durch Multiplikation des Produktionswerts mit den Anteilen der Bruttowertschöpfung am jeweiligen Produktionswert. Dabei wird unterstellt, dass die regional beschafften Werte genauso wie die Aufteilung in der Input-Output-Tabelle verteilt sind. Bei den jeweiligen Produktionswerten sollten die Werte inkl. Mehrwertsteuer verwendet werden, da der Produktionswert ebenso wie die Anteile der Bruttowertschöpfung zu Anschaffungspreisen ausgewiesen sind.

Im Ergebnis liegt die indirekte regionale Brutto-Wertschöpfungnach dem Impulsansatz vor. Diese enthält noch die Abschreibungen. Die Abschreibung im Sinne des jährlichen Werteverzehrs des Anlagevermögens kann auch als das Maß der kalkulatorischen Reinvestitionen des Kundenunternehmens verstanden werden. Nach Abzug der Abschreibungen ergibt sich die indirekte regionale Netto-Wertschöpfung (Impulsansatz). Werden die Werte der Vorleistungen bezogen auf die regionale Herkunft ermittelt, ergeben sich die Brutto- bzw. Netto-Wertschöpfung nach dem Regionalansatz.

[1] Die Anwendbarkeit basiert auf den Arbeiten des Nobelpreisträgers Wassily Leontief. Vgl. dazu Winker, Empirische Wirtschaftsforschung, 1997, S. 113 und die internationalen Input-Output-Tabellen bei http://www.wiod.org (letztes Abrufdatum: 29.1.2021).
[2] Vgl. Europäische Kommission, Statistische Güterklassifikation in Verbindung mit den Wirtschaftszweigen – CPA 2008, 2009, abrufbar unter: https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/cpa/cpa-2008 (letztes Abrufdatum: 29.1.2021); Statistisches Bundesamt, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen – Input-Output-Rechnung, Fachserie 18, Reihe 2, 2020, abrufbar unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Publikationen/Downloads-Input-Output-Rechnung/input-output-rechnung-2180200157004.pdf?__blob=publicationFile (letztes Abrufdatum: 29.1.2021).

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