Rn. 346
Stand: EL 161 – ET: 11/2022
Schuldzinsen, die anfallen, bevor der StPfl tatsächlich Einkünfte erzielt, können als vorab entstandene WK (s Rn 82ff) angesetzt werden, wenn feststeht, dass der StPfl den Entschluss zur Erzielung von Einkünften mit dem fremd finanzierten Objekt endgültig gefasst hat (st Rspr, zB BFH v 29.11.1983, VIII R 96/81, BStBl II 1984, 303; BFH v 29.10.2002, VIII B 125/01, BFH/NV 2003, 314). Die Absicht muss sich anhand objektiver Umstände feststellen lassen, bei Ungewissheit über das Vorliegen einer Überschusserzielungsabsicht scheidet ein WK-Abzug aus (BFH v 19.09.1990, IX R 5/86, BStBl II 1990, 1030 mwN).
Rn. 347
Stand: EL 161 – ET: 11/2022
An den zeitlichen Zusammenhang sind (gerade beim Erwerb von Grundstücken zur späteren Bebauung) keine zu hohen Anforderungen zu stellen (BFH v 04.06.1991, IX R 30/89, BStBl II 1991, 761). Der BFH lehnt es zudem ab, insoweit genaue zeitliche Vorgaben zu machen, da es sich beim Zeitablauf lediglich um einen iRd Gesamtwürdigung zu berücksichtigenden Umstand handelt (vgl BFH v 29.10.2002, VIII B 125/01, BFH/NV 2003, 314).
Rn. 348
Stand: EL 161 – ET: 11/2022
Vorab entstandene Schuldzinsen können zB sein: Bereitstellungszinsen, Damnum, Kosten für die Besicherung des Darlehens oder Finanzierungsaufwendungen zum Erwerb von Bauerwartungsland (BFH v 04.06.1991, IX R 30/89, BStBl II 1991, 761).
Keine steuerlich zu berücksichtigenden WK liegen dagegen vor bei Schuldzinsen, die ein StPfl zahlt, der Eigentümer eines mit einem Vorbehaltsnießbrauch belasteten Grundstück ist (BFH v 10.06.1998, IX B 47/98, BFH/NV 1998, 1346 mwN).
Rn. 349
Stand: EL 161 – ET: 11/2022
vorläufig frei
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