Rn. 50

Stand: EL 154 – ET: 11/2021

Nach dem Kriterium der Zurechnung wird schließlich auch über die AfA-Berechtigung beim Leasing entschieden. Dies bedeutet:

 
Tatbestand Rechtsfolge
WG ist dem Leasingnehmer zuzurechnen Leasingnehmer ist AfA-berechtigt
WG ist dem Leasinggeber zuzurechnen Leasinggeber ist AfA-berechtigt

Für diese Zurechnung kommt es darauf an, ob der Herausgabeanspruch des Leasinggebers noch eine wirtschaftliche Bedeutung hat (dann Zurechnung und AfA-Befugnis des Leasinggebers) oder nicht (dann Zurechnung und AfA-Befugnis des Leasingnehmers); dafür entscheidet, ob die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Leasingobjekts länger als die Grundmietzeit ist (dann Zurechnung und AfA-Befugnis des Leasinggebers) oder nicht (dann Zurechnung und AfA-Befugnis des Leasingnehmers) (st Rspr des BFH, grundlegend BFH BStBl II 1970, 264).

 

Rn. 51

Stand: EL 154 – ET: 11/2021

Zur Zurechnung bei Leasing s folgende BMF-Schreiben:

 
Sachverhalt BMF-Schreiben nach wie vor anzuwenden aufgrund BMF v 18.03.2021, BStBl I 2021, 390, dort Tz
Mobilien-Leasing BMF v 19.04.1971, BStBl I 1971, 264 628
Immobilien-Leasing BMF v 21.03.1972, BStBl I 1972, 188 629
Teilamortisations-Mobilien-Leasing BMF v 22.12.1975, IV B 2 – S 2170–161/75 630
Finanzierungs-Immobilien-Leasing BMF v 09.06.1987, BStBl I 1987, 440; BMF v 10.09.2002, BStBl I 2002, 440 640
Teilamortisations-Immobilien-Leasing BMF v 23.12.1991, BStBl I 1992, 13 641
Forfaitierung von Forderungen aus Leasingverträgen BMF v 09.01.1996, BStBl I 1996, 9 643
 

Rn. 52

Stand: EL 154 – ET: 11/2021

Bei der Ermittlung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von geleasten WG entscheiden die AfA-Tabellen (s Rn 192ff) zur Zeit der Anschaffung/Herstellung des Leasinggegenstands durch den Leasinggeber. Sollten sich die AfA-Tabellen nach Anschaffung/Herstellung des Leasinggegenstands durch den Leasinggeber und nach Abschluss des Leasingvertrages mit dem Leasingnehmer ändern (und zwar rückwirkend auf den Zeitpunkt der Anschaffung/Herstellung des Leasinggegenstandes durch den Leasinggeber), entscheidet für die Frage, wem der Leasinggegenstand zuzurechnen ist (und dafür entscheidet ua die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer!), die bisherige AfA-Tabelle (OFD Ffm v 22.10.2002, FR 2002, 1380).

Für Finanzierungsleasing-Verträge über Betriebsgebäude, die nach der neuen AfA gemäß § 7 Abs 4 Nr 1 EStG mit 3 % pa (bisher 4 % pa) abzuschreiben sind, ist der geänderte AfA-Zeitraum maßgeblich (BMF v 10.09.2002, BStBl I 2002, 440).

 

Rn. 53

Stand: EL 154 – ET: 11/2021

 

Beispiele:

(1)

Kfz-Leasingvertrag mit Kaufoption; die Grundmietzeit beträgt 40 %–90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des Kfz, der Kaufpreis bei Ausübung der Kaufoption ist nicht niedriger als der Restbuchwert des Fahrzeugs.

Rechtsfolge: Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber, dh, dieser ist AfA-berechtigt (BMF v 19.04.1971, BStBl I 1971, 264 Tz III 2a, IV 1 iVm BMF v 29.03.2007, BStBl I 2007, 369, ebenso allg wenn die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer länger als die Grundmietzeit ist, BFH BStBl II 2018, 81; BFH v 21.12.2017, IV R 56/16, BFH/NV 2018, 597).

(2) Kfz-Leasingvertrag mit Kaufoption, die Grundmietzeit beträgt weniger als 40 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des Kfz.

Rechtsfolge: Zurechnung des Leasinggegenstands zum Leasingnehmer, dieser ist AfA-berechtigt (BMF v 19.04.1971, BStBl I 1971, 264 Tz III 2b, V 1 iVm BMF v 29.03.2007, BStBl I 2007, 369).

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