Rn. 183

Stand: EL 173 – ET: 06/2024

§ 50d Abs 10 EStG ist sowohl idF JStG 2009 als auch idF AmtshilfeRLUmsG 2013 in allen Fällen anzuwenden, in denen ESt und KSt noch nicht bestandskräftig festgesetzt sind (§ 52 Abs 59a S 10 und 11 EStG idF AmtshilfeRLUmsG 2013). Damit sind beide Gesetzesfassungen grundsätzlich parallel anwendbar (zur fehlenden Sinnhaftigkeit dieses Nebeneinanders s Beschluss des BFH vom 11.12.2013, I R 4/13, BStBl II 2014, 791 Rz 50); stimmen die jeweiligen Rechtsfolgen nicht überein, kommt nach der Lex-posterior-Regel die Fassung des AmtshilfeRLUmsG zum Zuge. Dies stellt eine verfassungswidrige echte Rückwirkung dar, da sich aufgrund der langjährigen durchgängigen Spruchpraxis des BFH ein schutzwürdiges Vertrauen auf eine gefestigte Rechtslage bilden konnte (BFH vom 11.12.2013, I R 4/13, BStBl II 2014, 791 Rz 49 ff; glA statt vieler zB Schmidt, DStR 2013, 1704/1710 mwN; aA BT-Drs 17/33 033, 76; FG Mchn EFG 2009, 1954 rkr; Mitschke, FR 2013, 694). Der BFH hat deshalb Verfassungsbeschwerde eingelegt und ein Normenkontrollverfahren beim BVerfG eingeleitet (Az 2 BvL 15/14).

 

Rn. 184–186

Stand: EL 173 – ET: 06/2024

vorläufig frei

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