Littmann/Bitz/Pust, Das Einkommensteuerrecht, EStG § 15b ... / G. Die Anwendung per Verweisung iRd InvStG aF (§ 8 Abs 7 InvStG aF, anzuwenden bis 31.12.2017)

1. Rechtslage vor Inkrafttreten des § 8 Abs 7 InvStG aF (dh vor dem 14.12.2010)

Rn. 115

Stand: EL 144 – ET: 07/2020

§ 8 Abs 7 InvStG aF wurde durch Art 6 Nr 5c des JStG 2010 (v 08.12.2010, BGBl I 2010, 1768) mit Wirkung ab 14.12.2010 (Art 32 Abs 1 des G) neu eingefügt und verwies für Verluste aus der Rückgabe, Veräußerung oder Entnahme von Investmentanteilen sowie auf Verluste durch Teilwertabschreibung bei Investmentanteilen auf § 15b EStG.

Rn. 116

Stand: EL 144 – ET: 07/2020

Umstritten ist, ob § 15b EStG vor Inkrafttreten des § 8 Abs 7 InvStG (dh vor dem 14.12.2010) für Investmentfonds anwendbar war (bejahend BFH v 07.05.2019, VIII R 29/15, BStBl II 2019, 751); Jansen/Lübbenhüsen, FR 2011, 512; Brandtner/Geiser, DStR 2009, 1732).

2. Rechtslage nach Inkrafttreten des § 8 Abs 7 InvStG aF (ab dem 14.10.2010 und bis 31.12.2017)

Rn. 117

Stand: EL 144 – ET: 07/2020

§ 8 Abs 7 InvStG aF (anzuwenden bis 31.12.2017, s Rn 69) ordnete die "sinngemäße" Anwendung des § 15b EStG an (= Rechtsgrundverweis, glA Jansen/Lübbenhüsen, FR 2011, 512, die den Verweis für weitgehend leerlaufend halten) für folgende "Verlust-Tatbestände":

Rückgabe von Investmentanteilen	§ 8 Abs 7 InvStG aF Fall 1
Veräußerung von Investmentanteilen	§ 8 Abs 7 InvStG aF Fall 2
Entnahme von Investmentanteilen	§ 8 Abs 7 InvStG aF Fall 3
Teilwertabschreibung bei Investmentanteilen	§ 8 Abs 7 InvStG aF Fall 4

Ausführlich dazu Birker, BB 2011, 1495; Jansen/Lübbenhüsen, FR 2011, 512; Rönig, NWB 20/2014, 1490.

Rn. 118

Stand: EL 144 – ET: 07/2020

Bondstripping und Ausnutzung DBA-Schachtelprivileg: Sofern modellhafte Gestaltung nachgewiesen werden kann, will die FinVerw (BMF v 02.12.2013, BStBl I 2103, 1506) bei Erzeugung künstlicher Verluste durch Bondstripping und Ausnutzung des Schachtelprivilegs im DBA D/Lux den § 15b ESG über § 8 Abs 7 InvStG aF anwenden, im Übrigen greife § 42 AO. Diese Rechtsauffassung ist bezüglich § 42 AO überholt, s Rn 43.