Rn. 95

Stand: EL 144 – ET: 07/2020

Werden beim Erwerb von Investmentanteilen vor dem 01.01.2009 und positiven Einkünften nach dem 01.01.2009 Zwischengewinne (= negative Einnahmen) gezahlt, die im Verhältnis zum Erwerbspreis unüblich hoch sind (zB bis zu 50 % des Kaufpreises), so wollte die FinVerw (OFD Rheinland und Münster, Vfg v 13.07.2010, DStR 2010, 1625, OFD Rheinland und OFD Münster, jeweils Vfg v 13.07.2010, DStR 2010, 1625; anders noch OFD Magdeburg, Vfg v 13.06.2008, DStR 2008, 1833: insgesamt § 15b EStG nicht anwendbar) wie folgt unterscheiden:

 
Fall Nr Tatbestand Rechtsfolge
1 Ertragsausgleich (§ 9 InvStG aF bis 31.12.2017, s Rn 69) wird durchgeführt (Regelfall) Es gibt keine negativen Einnahmen, so dass sich die Frage der Anwendbarkeit des § 15b EStG iVm § 20 Abs 7 S 1 EStG nF/§ 20 Abs 2b S 1 EStG aF nicht stellt.
2 Ertragsausgleich (§ 9 InvStG aF bis 31.12.2017, s Rn 69) wird nicht durchgeführt (Ausnahme)

(a) Betragen die gezahlten Zwischengewinne mehr als 10 % des eingesetzten EK, ist § 15b EStG iVm § 20 Abs 7 S 1 EStG nF/§ 20 Abs 2b S 1 EStG aF anwendbar.

(b) Betragen die gezahlten Zwischengewinne 10 % oder weniger des eingesetzten EK, ist § 15b EStG iVm § 20 Abs 7 S 1 EStG nF/§ 20 Abs 2b S 1 EStG aF nicht anwendbar.

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