Kurzbeschreibung

Die systematische Vermittlung von kreativem Know-how gehört zum Repertoire moderner Führungsinstrumente. Ideen planen, bewerten und realisieren: Das ist die Aufgabe des Ideenmanagements. Kreativitätstechniken helfen, überhaupt Ideen hervorzubringen. Diese Checkliste bewertet nach praxisorientierten Kriterien drei Methoden zur Ideenfindung.

Vorbemerkung

Nur wer strategisches Wissen mit kreativen Methoden der Problemlösung verbindet, findet neue Ideen und Wege im Markt.

Anwendungs-Know-how zu Kreativitätstechniken zu besitzen, ist heutzutage ein unerlässliches "need-to-have". Dennoch sieht die derzeitige Unternehmensrealität oft anders aus. Kreativitätstrainings gelten als "Soft Skills" und werden gerne eingespart, weil sich ihr Erfolg nicht in Bilanzen ausdrücken lässt.

Die Begründung: Schließlich könnte es doch auch ohne großen Technikaufwand gehen. Es gibt ja Geistesblitze, die sich einstellen, wenn man gar nicht mehr über das Problem nachdenkt. Intuition ist eine wunderbare menschliche Gabe, die das Budget nicht belastet. Leider kann man sich im beruflichen Alltag jedoch auf zufällige Eingebungen nicht verlassen, wenn Ideen termingerecht formuliert werden sollen. Die Lösung liegt im methodischen Know-how. Mit Kreativitätstechniken lassen sich Ideen systematisch und termingetreu erarbeiten. Damit sich diese Techniken entfalten können und alle von ihrem Nutzen profitieren, müssen

  • alle Beteiligten die Aufgabe genau definieren und ein gemeinsames Problemverständnis herstellen - auch wenn diese Vorbereitung anstrengend und meistens zeitintensiv ist,
  • Ideen in Fluss gebracht werden, was ein gezieltes Umschalten vom Denkstil der linken in den Denkstil der rechten Gehirnhälfte notwendig macht - Warm-up-Übungen zum Umschalten des Denkstils helfen hier weiter,
  • die Techniken exakt durchgeführt werden,
  • alle Beteiligten sind über die Vorgehensweise informiert und
  • eine externe Person, die als Moderator eingesetzt ist, entlastet all jene von organisatorischen Aufgaben im Ideenfindungsprozess, die an der Ideengenerierung und Lösungsfindung mitarbeiten.

Wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, kann der Sprung in die Kreativität, die Anwendung von Kreativitätstechniken erfolgen. Dabei gilt das Motto: "Quantität geht vor Qualität". Denn viele Ideen zu finden ist leichter, als nach der optimalen Idee zu suchen. Dazu gibt es verschiedene Ansätze.

Kreativitätstechniken

Brainstorming

Dies ist die älteste Technik. Brainstorming bedeutet das Durchwirbeln der Gedanken und basiert auf spontanem ungefilterten Ideenfluss. Diese Technik wurde von dem Werbefachmann Alexander Osborn bereits um 1950 entwickelt, um produktive Gruppenarbeit zu ermöglichen. Sie ist einerseits die bekannteste und verbreiteste Technik, dabei leider auch die mit den häufigsten Anwendungsfehlern. Meist wird sie, weil scheinbar einfach und unkompliziert, "mal eben schnell zwischen Tür und Angel" angewendet.

Dies kann dazu führen, dass niemand mehr die Regeln einhält, dass alle durcheinander reden, dass Kritik viel zu früh geäußert wird und sich so die Ideenfindung mit der Ideenbewertung mischt.

Mind-Map

Brainstorming wird effektiver durch die Kombination mit Mind-Map. Diese um 1970 von dem Kreativitätsforscher und Berater Tony Buzan entwickelte Technik folgt den Erkenntnissen des gehirnfreundlichen Denkens und Lernens. Gedanken werden als Landkarte aus Begriffen abgebildet, und dies geschieht genauso sprunghaft und spontan, wie Ideen in kreativen Prozessen entstehen.

Osborn-Checkliste

Um die Gefahr des Ausuferns beim Einsatz von Kreativitätstechniken zu vermindern, hat Alexander Osborn eine Checkliste mit Impulsfragen entwickelt. Diese stellen einen aktuellen Zustand oder Gegenstand in ein neues Licht. Die Fragen an die gängige Praxis oder das vorhandene Produkt lauten:

  • Anders nutzen?
  • Anpassen?
  • Verändern?
  • Vergrößern?
  • Verkleinern?
  • Austauschen?
  • Neu anordnen?
  • Umkehren?
  • Übertragen?
  • Kombinieren?

Dabei wird ein permanenter Perspektivwechsel ausgelöst. So entsteht ein strukturiertes "Ideen-Buffet" als Grundlage für die reichhaltige Ideenauslese.

Gift- und Gegengift-Technik[1]

Die von den Autorinnen entwickelte Gift-und-Gegengift-Technik ist eine Variante des Brainstormings zur Lösung hartnäckiger Probleme. Sie beruht auf dem allopathischen Grundsatz, dass es zu jeder Substanz eine ihr entgegenwirkende gibt, wie zum Beispiel zu jedem Gift auch ein Gegengift existiert. Bei dieser Technik werden Sachverhalte in einer "Gift-Welt" vollkommen verfremdet. Anschließend werden zu diesen konsequent Gegengifte definiert.

Empfehlenswert zur Ideenfindung sind die in der untenstehenden Tabelle aufgeführten Bewertungen der einzelnen Kreativitätstechniken. Das Wissen über die Anwendung und den problemspezifischen Einsatz der Techniken ist ein enormer Wettbewerbsvorteil. Kreativität wird so zu einer ökonomisch nutzbaren Ressource.

[1] Die Autorinnen, Annette Blumenschein und Ingrid Ute Ehlers haben weitere nützliche Techniken zur Kreativitätsförderung als die Expertinnen in ihrem Buch "Ideenm...

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