Tz. 53

Stand: EL 65 – ET: 03/2009

Das nachstehende Beispiel, das zahlenidentisch aus diesem Kommentar in das Schr des BMF v 26.08.2003 (BStBl I 2003, 434, Rn 18) übernommen worden ist, zeigt das Zusammenspiel von § 28 Abs 2 und § 40 Abs 4 KStG.

 

Beispiel:

Die A-GmbH (Wj = Kj) wird zum 30.06.2002 aufgelöst. Der der Schlussauskehrung zu Grunde liegende Liquidationsschlussbestand wird auf den 31.08.2003 ermittelt.

Für die Zeit vom 01.01.2002 bis zum 30.06.2002 bildet die GmbH ein Rumpf-Wj.

Zum 31.12.2001 und zum 30.06.2002 betragen das KSt-Guthaben 25 000 EUR und der Teilbetrag EK02 30 000 EUR. Das Nenn-Kap zu den Stichtagen beträgt 90 000 EUR und der Sonderausweis 40 000 EUR.

Das übrige EK lt St-Bil beträgt

a) zum 30.06.2002 = 410 000 EUR,
b) zum 31.08.2003 = 648 500 EUR.

Der Gewinn des Rumpf-Wj 2002 wird am 15.08.2003 iHv 75 000 EUR offen ausgeschüttet.

Lösung (Anwendung des § 28 Abs2 und des § 40 Abs4 KStG):

 
    Einlagekonto KSt-Guthaben EK 02 Nenn-Kap Sonderausweis
  EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Bestände zum 30.06.2002   0 25 000 30 000 90 000 40 000
oGA für Rumpf-Wj 2002 75 000          
KSt-Minderung: 1/6 von 75 000 EUR     ./. 12 500      
Keine Verwendung von EK 021)       0    
Bestände vor Schlussverteilung (letzte gesonderte Feststellung)   0 12 500 30 000 90 000 40 000
Nullstellung des Nenn-Kap gem § 28 Abs 2 S 1 KStG   + 50 000     ./. 90 000 ./. 40 000
Zwischensumme   50 000 12 500 30 000 0 0
Verteiltes Vermögen 738          
(übriges EK und Nenn-Kap) 500          
Unmittelbarer Abzug beim Einlagekonto gem § 28 Abs 2 ./. 50 000          
S 3 (vorher: S 2 HS 2) KStG   ./. 50 000        
Zwischensumme   0 12 500 30 000 0 0
Leistung gem § 27 Abs 1 S 3 KStG (Verteiltes Vermögen abz Nenn-Kap) 648          
500          
Verwendung Einlagekonto
(höchstens verbleibender Bestand)
./. 0 0        
Zwischensumme   0 12 500 30 000 0 0
Leistung iSd § 40 Abs 4 iV m §§ 37, 38 KStG (verteiltes Vermögen) 738          
500          
KSt-Minderung (s § 37 KStG)
1/6 von 738 500 EUR; höchstens jedoch Bestand des KSt-Gut- habens
    ./. 12 500      
KSt-Erhöhung (s § 38 KStG)
Verwendung von EK 022)
738 500 EUR ./. 618 500 EUR = 120 000 EUR); höchstens 7/10 des Bestands
      ./. 21 000    
KSt-Erhöhung = 3/7 von 21 000 EUR       ./. 9 000    
1) Differenzrechnung: Ausschüttbarer Gewinn zum 30.06.2002 abz EK 02 zum 30.06.2002: 410 000 EUR / 30 000 EUR = 380 000 EUR. Da Ausschüttung kleiner als 380 000 EUR ist, findet keine Verwendung von EK 02 statt.
2) Differenzrechnung: Ausschüttbarer Gewinn vor Schlussverteilung abz EK 02 vor Schlussverteilung: 648 500 EUR / 30 000 EUR = 618 500 EUR; Verteiltes Vermögen iHv 738 500 EUR übersteigt 618 500 EUR um 120 000 EUR. 120 000 EUR × 3/7 = 51 428 EUR, höchstens jedoch 7/10 × 30 000 EUR = 21 000 EUR.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Steuer Office Excellence. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge