Tz. 61

Stand: EL 55 – ET: 10/2005

Nicht geklärt ist, in welchem Verhältnis § 3c Abs 1 EStG nF, § 8b Abs 5 KStG nF und § 8a KStG idF des StSenkG bzw idF des sog Korb II-Gesetzes zueinander stehen.

Dient das unter § 8a KStG fallende FK dem Erwerb einer Beteiligung an einer inl TG, von der nach § 8b Abs 1 KStG nF stbefreite Erträge bezogen werden, können die Zinsaufwendungen mit stfreien Einnahmen in unmittelbarem wirtsch Zusammenhang stehen und damit bis zum VZ 2003 unter § 3c Abs 1 EStG nF fallen. UE ist § 3c Abs 1 EStG nF vorrangig, da er die Nichtabziehbarkeit von BA regelt und auch dann anzuwenden ist, wenn die Vergütungen für das FK nicht von § 8a KStG erfasst werden. GlA s Kröner (in Ernst & Young, § 8a KStG Rn 39.1).

§ 8a KStG ist uE auf die unter § 3c Abs 1 EStG nF fallenden Vergütungen dann nicht mehr anwendbar, da die Umqualifizierung in eine vGA voraussetzt, dass eine Einkommensminderung vorliegt (s R 31 Abs 3 S 1 KStR 1995, R 36 Abs 1 KStRE 2004). GlA s Prinz, FR 2000, 1061, 1068 und in H/H/R, § 8a KStG Rn R 10.

Insoweit treten auch die Rechtsfolgen des § 8a KStG nF (zB KapSt-Abzug, Umqualifizierung von Zinsen in Dividenden) nicht ein.

Fraglich ist weiterhin, ob FK, dessen Vergütungen von § 3c EStG erfasst werden, den safe haven verringert. Freiling/Schmucker (IStR 2001, 97, 100) sprechen sich dafür aus, bei der Ermittlung der EK-/FK-Relationen einer Kap-Ges FK, dessen Vergütungen bereits durch § 3c EStG nicht zum Abzug zugelassen werden, nicht zu berücksichtigen. GlA s Kröner (in E & Y, § 8a KStG Rn 39.1). Dem ist uE zuzustimmen, da insoweit das überlassene FK nicht zur Anwendung des § 8a KStG führt.

 

Tz. 62

Stand: EL 55 – ET: 10/2005

Dient das unter § 8a KStG nF fallende FK dem Erwerb einer Beteiligung an einer ausl TG bzw ab dem VZ 2004 dem Erwerb an einer ausl oder inl TG, von der nach § 8b Abs 1 KStG nF stfreie Erträge bezogen werden, gelten nach § 8b Abs 5 KStG nF 5% der bezogenen stfreien Dividenden als nabzb BA. Zu der Regelung des § 8b Abs 5 KStG nF, s § 8b KStG nF Tz 108 ff und s Vor § 8b KStG nF Tz 6 ff. Soweit die Fiktion des § 8b Abs 5 KStG nF eingreift, ist es unerheblich, ob und in welcher Höhe tats BA vorliegen. Der Ansatz der nabzb BA richtet sich allein nach der Höhe der ausgeschütteten Dividende. Hierzu s § 8b KStG 1999 Tz289 ff. Durch das pauschalierte BA-Abzugsverbot des § 8b Abs 5 KStG nF gelten nicht nur mit der Beteiligung zusammenhängende Zinsaufwendungen, sondern auch alle anderen mit der Beteiligung zusammenhängenden Aufwendungen als abgegolten.

Daraus folgt uE, dass § 8a KStG unabhängig von § 8b Abs 5 KStG anzuwenden ist. GlA s Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn R 10) und Kröner (in E & Y, § 8a KStG Rn 39.1). In Fällen, in denen es durch die Anwendung beider Vorschriften zu Doppelbelastungen käme, will Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn R 10) nur § 8a KStG und nicht auch § 8b Abs 5 KStG nF anwenden. UE gibt der Wortlaut der Vorschriften eine Verdrängung des § 8b Abs 5 KStG nF durch § 8a KStG nicht her. § 8b Abs 5 KStG nF macht das pauschalierte BA-Abzugsverbot eben nicht davon abhängig, ob überhaupt BA vorliegen und wenn welche vorliegen, ob diese stlich abzb sind.

Die oa Problematik stellt sich in den Fällen des § 8a Abs 6 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes stets in den VZ, in denen die von § 8a Abs 6 KStG nF erfasste Mutter-Kap-Ges von der fremdfinanzierten Tochter-Kap-Ges Erträge iSd § 8b Abs 1 KStG nF erhält.

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