Unverzüglich erfolge die Bestimmung zur Selbstnutzung dann, wenn der zur Zeit des Erbfalls nicht im Familienheim wohnende Erwerber ohne schuldhaftes Zögern (§ 121 BGB) handele (vgl. FG Münster v. 24.10.2019 – 3 K 3184/17 Erb, EFG 2020, 214 Rz. 20 = ErbStB 2020, 39 [E. Böing]). Dem Erwerber sei eine nach den Umständen des Einzelfalls zu bemessende Prüfungs- und Überlegungszeit einzuräumen, welche nach Ansicht des BFH regelmäßig einen Zeitraum von sechs Monaten umfasse (vgl. BFH v. 23.6.2015 – II R 39/13, BFHE 250, 207 = BStBl. II 2016, 225 Rz. 25 = ErbStB 2015, 287 [Halaczinsky]). Dieser Zeitraum beinhalte die dem Erwerber zuzubilligende Bedenkzeit, die Zeit für eine eventuelle Renovierung bzw. Gestaltung der erworbenen Wohnung für eigene Wohnzwecke sowie die für den Umzug benötigte Zeit (vgl. FG Münster v. 28.9.2016 – 3 K 3793/15 Erb, EFG 2016, 2079 Rz. 18 = ErbStB 2017, 2 [Rothenberger]; FG Münster v. 24.10.2019 – 3 K 3184/17 Erb, EFG 2020, 214 Rz. 20 = ErbStB 2020, 39 [E. Böing]).

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