Rn 10

Die Leistung des Schuldners (oder eines vorläufigen Insolvenzverwalters)[22] muss aus seinem haftenden Vermögen erbracht worden sein. Zu dem haftenden Vermögen des Schuldners gehören nicht solche Vermögensgegenstände, die der Schuldner im Rahmen eines (echten) Treuhandverhältnisses hält (vgl. § 47 Rn. 63).[23] Der Begriff "Leistung" des Schuldners ist – entgegen der amtlichen Überschrift "Bargeschäft" – weit auszulegen und erfasst neben der Befriedigung (durch Überweisung, Scheckzahlung etc.) auch die Sicherung einer Gegenforderung.[24] Einbezogen werden alle Leistungen mit wirtschaftlichem Wert egal welcher Art.[25]

[22] BGHZ 151, 353 (369 f.).
[23] Zur Frage, inwieweit in Bezug auf die aus dem Vermögen des Arbeitgebers geleistete Lohnsteuer bzw. Sozialversicherungsbeiträge ein Treuhandverhältnis besteht, vgl. BGH ZInsO 2004, 270 (273); ZInsO 2006, 94 (95); NJW 2006, 1348 (1349). Für die Rechtslage nach Änderung des § 28e Abs. 1 SGB IV aufgrund Art. 1 Nr. 17 des "Gesetzes zur Änderung des Vierten Buches des Sozialgesetzbuchs und anderer Gesetze" vom 19.12.2007 (BGBl. I S. 3024), vgl. Bork, ZIP 2008, 1041 (1042 ff.); Bauer, ZInsO 2008, 119 ff.; Brinkmann-Luttmann, ZIP 2008, 901 ff. [BGH 27.03.2008 - IX ZR 210/07]; Dahl, NZI 2008, 160 ff.
[24] HK-Kreft, § 142 Rn. 3; Zeuner, Rn. 31.
[25] MünchKomm-Kirchhof, § 142 Rn. 4; HK-Kreft, § 142 Rn. 3; Schmidt-Rogge, § 142 Rn. 2; siehe auch BGH NJW-RR 2005, 1575 (576) [BGH 09.06.2005 - IX ZR 152/03].

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