Entscheidungsstichwort (Thema)

Wiederaufnahmeverfahren

 

Leitsatz (NV)

1. Ein durch Beschluß rechtskräftig abgeschlossenes Verfahren kann wieder aufgenommen werden. An Stelle der Nichtigkeitsklage ist in diesem Fall ein Antrag auf Wiederaufnahme zu stellen (vgl. Gräber/von Groll, Finanzgerichtsordnung, 3. Aufl., § 134 Anm. 2 mit Rechtsprechungsnachweisen).

2. Nach § 134 FGO i. V. m. §§ 578, 579 und 589 ZPO setzt ein zulässiges Wiederaufnahmebegehren die schlüssige Darlegung eines Wiederaufnahmegrundes voraus (Gräber/von Groll, a.a.O., mit Rechtsprechungsnachweisen; Zöller, Zivilprozeßordnung, 19. Aufl., § 589, Rn. 2).

3. Bei einem unzulässigen Wiederaufnahmeantrag kommt eine Aussetzung des Verfahrens nicht in Betracht (BFH-Urteil vom 20. November 1987 III R 208/84, III R 210- 211/84, BFH/NV 1989, 370).

4. Die Entscheidung über das Wiederaufnahmeverfahren ergeht nach ständiger Rechtsprechung des BFH in derselben Form und Besetzung, in der die den Gegenstand des Wiederaufnahmeverfahrens bildende Entscheidung ergangen ist (BFH-Beschlüsse vom 16. August 1979 I K 2/79, BFHE 128, 349, BStBl II 1979, 710, und vom 15. April 1987 VIII K 1/86, BFH/NV 1987, 591).

 

Normenkette

FGO §§ 74, 90 Abs. 1 S. 2, §§ 121, 134; ZPO §§ 578, 579 Abs. 1 Nr. 1, § 589

 

Fundstellen

BFH/NV 1996, 836

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