Anpassung der GoBD aufgrund gesetzlicher Änderungen
GoBD zum zweiten Mal geändert
Für die Praxis ergab sich seit dem 1.1.2025 Änderungsbedarf, insbesondere durch die Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnung (E-Rechnung i.S.d. § 14 Abs. 1 Satz 3 und 6 UStG) bei Umsätzen zwischen inländischen Unternehmern. Die einzelnen Änderungen werden – gegliedert nach Sachgruppen – nachfolgend kurz dargestellt.
Fakturierungsprogramm
Wird ein Fakturierungsprogramm eingesetzt, muss keine bildhafte Kopie der Ausgangsrechnung (z. B. PDF-Datei) gespeichert bzw. aufbewahrt werden, wenn jederzeit ein inhaltlich identisches Mehrstück der Ausgangsrechnung erstellt werden kann (Rz. 76).
Aufbewahrung
Ergänzend werden folgende Regeln in die GoBD aufgenommen:
- In Form eines strukturierten Datensatzes (z. B. E-Rechnung) empfangene Buchungsbelege, Handels- oder Geschäftsbriefe bedürfen abweichend von § 147 Abs. 2 Nr. 1 AO keiner bildlichen, sondern nur einer inhaltlichen Übereinstimmung (Rz. 118).
- Zudem ist es bei E-Rechnungen ausreichend, wenn nur der strukturierte Teil aufbewahrt wird. Der menschenlesbare Datenteil einer hybriden E-Rechnung (z. B. PDF-Teil einer ZUGFeRD-Rechnung) ist nur aufzubewahren, wenn darin zusätzliche / abweichende besteuerungsrelevante Informationen enthalten sind, wie z. B. Buchungsvermerke (Rz. 119).
- Ebenfalls nicht aufzubewahren ist ein zur Dokumentation der technischen Abwicklung einer elektronischen Zahlung erzeugte Nachweis eines Zahlungsabwicklungsdienstes. Aufzubewahren ist dieser jedoch, sofern dieser als Buchungsbeleg verwendet wird, er die einzige Form der Abrechnung mit dem Zahlungsabwicklungsdienst darstellt oder nur mit ihm eine eindeutige Abgrenzung zwischen baren und unbaren Geschäftsvorfällen in der Kassenbuchführung gewährleistet ist (Rz. 121).
Maschinelle Auswertbarkeit
E-Rechnungen in einem hybriden Format bestehen neben dem strukturierten Datenteil (z. B. XML-Datei) auch aus einem Datenteil im Bildformat (z. B. PDF-Dokument). Entscheidend ist nicht, ob der Rechnungsempfänger nur das Rechnungsbild (PDF-Dokument) nutzt, sondern dass der strukturierte Datenteil (XML-Datei) vorhanden ist, der nicht durch eine Formatumwandlung (z. B. in TIFF) gelöscht werden darf. Aufzubewahren ist der strukturierte Datenteil. Sollte die PDF-Datei weitere, steuerlich relevante Informationen enthalten (z. B. Buchungsvermerke), so sind auch diese aufzubewahren. In diesem Fall muss die maschinelle Auswertbarkeit dann für alle Inhalte der PDF-Datei möglich sein (Rz. 125).
Zudem werden die möglichen mathematisch-technischen Auswertungen um sonstige strukturierte Dateien (z. B. E-Rechnungen) ergänzt (Rz. 127).
Elektronische Aufbewahrung
Neu gefasst wird die Regelung zu eingehenden elektronischen Handels- oder Geschäftsbriefen und Buchungsbelegen. Diese müssen in dem Format aufbewahrt werden, in dem sie empfangen wurden (z. B. Rechnungen im XML-Format, Kontoauszüge im PDF- oder Bildformat). Allerdings ist eine Umwandlung (Konvertierung) in ein anderes Format (z. B. MSG in PDF) unter den Voraussetzungen der Rz. 135 zulässig.
Werden die Bildinformationen z. B. durch OCR angereichert (z. B. es wird eine volltextrecherchierbare PDF-Datei erzeugt), sind die dadurch gewonnenen Informationen nach Verifikation und Korrektur ebenfalls aufzubewahren. Bei E-Rechnungen ist es hingegen ausreichend, wenn der strukturierte Teil aufbewahrt wird und die GoBD-Anforderungen erfüllt werden. Der menschenlesbare Datenteil einer E-Rechnung muss nur dann aufbewahrt werden, wenn er zusätzliche oder abweichende Informationen enthält (z. B. Buchungsvermerke, qualifizierte elektronische Signaturen), die für die Besteuerung von Bedeutung sind (Rz. 131).
Mittelbarer Datenzugriff (Z2)
Neu gefasst werden die Regeln zum sog. mittelbaren Datenzugriff (Z2) i.S.d. § 147 Abs. 6 AO. Die Finanzbehörde kann verlangen, dass er an ihrer Stelle die aufzeichnungs- und aufbewahrungspflichtigen Daten nach ihren Vorgaben maschinell ausgewertet werden (ggf. von einem beauftragten Dritten) und die Datenauswertung im maschinell auswertbaren Format der Finanzbehörde zur Verfügung gestellt oder ein Nur-Lesezugriff ermöglicht wird. Dabei kann jedoch nur eine maschinelle Auswertung unter Verwendung der im DV-System des Steuerpflichtigen oder des beauftragten Dritten vorhandenen Auswertungsmöglichkeiten verlangt werden (Rz. 166).
Redaktionelle Änderungen
Bisher verwendete Begriffe werden aktualisiert bzw. ersetzt, wie z. B: "XML-File" durch "XML-Datei, strukturierter Teil einer E-Rechnung". Ebenso "Kontoauszüge in PDF oder Papier" durch "Dateien im PDF-Format oder papierhafte Belege" sowie "Kontoumsatzdaten" durch "Dateien" (Rz. 76).
Mit diesem Schreiben werden die GoBD (BMF-Schreiben v. 28.11.2019) nach der Änderung durch das BMF-Schreiben v. BMF-Schreiben v. 11.3.2024 nun mit Wirkung ab dem 14.7.2025 ein weiteres Mal geändert. Diese geänderten GoBD sind mit Wirkung vom 14.7.2025 anzuwenden (Rz. 185).
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Geänderte Nutzungsdauer von Computerhardware und Software
7.0795
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0,03 %-Regelung für Fahrten zwischen Wohnung und Tätigkeitsstätte
3.642
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Steuerbonus für energetische Baumaßnahmen
1.6716
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Umsatzsteuerliche Behandlung kleiner Photovoltaikanlagen ab 2023
1.574
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Bis 1.4.2025 keine Sanktionen für verspätete Offenlegung
1.473
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Unterhaltsaufwendungen als außergewöhnliche Belastung
1.271
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Neue Regeln zur Vorsorgepauschale beim Lohnsteuerabzug ab 2026
873
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2. Voraussetzungen der Sonderabschreibung
833
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1. Neuregelungen ab 2023 und BMF-Schreiben
698
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Steuerbefreiung von Bildungsleistungen
646
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Wegfall der Umsatzsteuerlagerregelung
31.12.2025
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Änderungen des UStAE zum 31.12.2025
30.12.2025
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Unentgeltliche Übertragung von Wirtschaftsgütern unter Vorbehaltsnießbrauch
29.12.2025
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Behandlung des Arbeitslohns nach den DBA
29.12.2025
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Vereinfachungsregelung für Restaurantdienstleistungen
23.12.2025
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Direktverbrauch aus dem Betrieb von Anlagen zur Energieerzeugung
23.12.2025
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Ermäßigter Steuersatz auf Kunstgegenstände und Sammlungsstücke
22.12.2025
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LBF NRW im Kampf gegen Gewerbesteueroasen
19.12.2025
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Aktionstag Kassen-Nachschau in Thüringen
18.12.2025
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Fragen und Antworten zur Reform der geförderten privaten Altersvorsorge
17.12.2025