Bei Zusammenleben mit einem neuen Partner kann der Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen um die durch eine gemeinsame Haushaltsführung eintretende Ersparnis, höchstens jedoch bis auf sein Existenzminimum nach sozialhilferechtlichen Grundsätzen herabgesetzt werden (BGH, Urt. v. 9.1.2008 – XII ZR 170/05, NJW 2008, 1373 = FamRZ 2008, 594). Dabei wird eine Haushaltsersparnis von 10 % angenommen (BGH, Urt. v. 28.7.2010 – XII ZR 140/07, Rn 44 f., FamRZ 2010, 1535 = NJW 2010, 3161).

Erforderlich ist allerdings, dass der neue Partner ausreichend leistungsfähig ist (OLG Hamm FamRZ 2006, 809), wobei auch Sozialleistungen ausreichen (OLG Brandenburg, Beschl. v. 4.3.2014 – 10 WF 23/14, FuR 2015, 243; einschränkend OLG Dresden, Urt. v. 29.9.2008 – 24 UF 450/07, FamRZ 2009, 1497; OLG Hamm, Urt. v. 14.8.2009 – 13 UF 83/09, FamRZ 2010, 383, 384; Urt. v. 17.12.2009 – II-3 UF 72/09, FamRZ 2010, 985).

 

Praxishinweis:

Der Unterhaltspflichtige kann im Einzelfall darlegen und ggf. beweisen, dass keine konkrete Ersparnis eintritt (BGH, Urt. v. 9.1.2008 – XII ZR 170/05, FamRZ 2008, 594; Urt. v. 17.3.2010 – XII ZR 204/08, FamRZ 2010, 802 = NJW 2010, 1665).

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