a) Gebührenerhöhung oder Wertzusammenrechnung

 

Rz. 47

Die Erhöhung nach VV 1008 tritt bei Wertgebühren (§ 13) nur ein, wenn und soweit Gegenstandsidentität vorliegt, der Gegenstand der anwaltlichen Tätigkeit somit derselbe ist.[148] Betrifft die anwaltliche Tätigkeit für mehrere Auftraggeber in derselben Angelegenheit dagegen verschiedene Gegenstände, erfolgt keine Gebührenerhöhung nach VV 1008, sondern ggf. Wertaddition gem. § 22.[149] Der Mehraufwand für mehrere Auftraggeber wird also grds. durch die Gebührenerhöhung nach VV 1008 (bei Gegenstandsidentität) oder durch Wertzusammenrechnung nach § 22 Abs. 1 (bei Wertgebühren) abgegolten.[150] Die Erhöhung nach VV 1008 sowie die Wertaddition gem. § 22 schließen sich grds. aus.[151]

[148] BVerfG 4.11.2014 – 2 BvR 2238/13; BGH 8.5.2014 – IX ZR 219/13, AGS 2014, 263 = RVGreport 2014, 388 = NJW 2014, 2126; OVG NRW AGS 2012, 235 = NJW-Spezial 2012, 252; OLG Koblenz AGS 2009, 160 = JurBüro 2009, 249.
[149] BGH 8.5.2014 – IX ZR 219/13, AGS 2014, 263 = RVGreport 2014, 388 = NJW 2014, 2126; OLG Köln AGS 2015, 284 = RVGreport 2015, 458 = NJW-Spezial 2015, 476; OVG NRW AGS 2012, 235 = NJW-Spezial 2012, 252; OLG Koblenz AGS 2009, 160 = JurBüro 2009, 249; VG Darmstadt 10.1.2015 – 5 O 1394/15.DA.
[150] OLG Köln AGS 2015, 284 = RVGreport 2015, 458 = NJW-Spezial 2015, 476; OVG NRW AGS 2012, 235 = NJW-Spezial 2012, 252; OVG NRW NJW 2012, 1750 = Rpfleger 2012, 357; FG Köln 23.4.2012 – 10 Ko 1766/11, EFG 2012, 1498.
[151] OLG Köln AGS 2015, 284 = RVGreport 2015, 458 = NJW-Spezial 2015, 476; OLG Köln 11.6.2014 – 17 W 59/14; VG Darmstadt 10.1.2015 – 5 O 1394/15.DAs; vgl. auch LG Mannheim AGS 2012, 324 = RVGreport 2012, 414.

b) Satzrahmengebühren

 

Rz. 48

Auch die Satzrahmengebühr (z.B. die Geschäftsgebühr VV 2300, 2301) ist im Ergebnis eine Wertgebühr. Nach Bestimmung des Gebührensatzes (§ 14 Abs. 1) wird die Höhe der Gebühr anhand des Gegenstandswertes aus der Gebührentabelle (§ 13) abgelesen. Auch die Erhöhung der Satzrahmengebühr setzt daher Gegenstandsidentität für die mehreren Auftraggeber voraus.

c) Mischfälle Gegenstandsidentität und -verschiedenheit

 

Rz. 49

Zu Mischfällen, wenn bei mehreren Auftraggebern tlw. Gegenstandsverschiedenheit und tlw. Gegenstandidentität vorliegt, vgl. Rdn 124 ff.

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