Rz. 78

Die Darlegungs- und Beweislast obliegt dem Mandanten, wobei der Anwalt substantiiert darlegen und beweisen muss, in welcher Weise er belehrt haben will.[33] Die gegenteilige Auffassung, nach welcher für die Erteilung des Hinweises nach § 49b Abs. 5 BRAO allein der Rechtsanwalt darlegungs- und beweispflichtig ist,[34] vermag nicht zu überzeugen. Vielmehr muss dem Anwalt in einem berufsrechtlichen bzw. -gerichtlichen Verfahren der Verstoß nachgewiesen werden. Auch eine Beweislastumkehr oder eine Beweiserleichterung zugunsten des Auftraggebers ist abzulehnen, weil den Anwalt im Bereich des § 49b Abs. 5 BRAO keine Dokumentationsobliegenheit trifft.[35] Der Mandant muss also darlegen und ggf. beweisen, wie er auf eine allgemeine Information, dass der Anwalt nach dem Gegenstandswert abrechnen werde, reagiert hätte.[36]

[33] BGH 11.10.2007 – IX ZR 105/06, AGS 2008, 9 m. Anm. Schons = RVGreport 2008, 37 (Hansens) = NJW 2008, 371; OLG Düsseldorf AGS 2009, 11 = AnwBl 2009, 70. So bereits Brieske, AnwBl 11/2006, S. XIV und Hansens, zfs 2007, 466 f.
[34] So noch 4. Aufl. Rn 68; vgl. auch Rick, AnwBl 2006, 648, 650; Gerold/Schmidt/Madert, RVG, 17. Aufl., § 4 Rn 99. Die alleinige Beweispflicht des Rechtsanwalts entspricht auch der einhelligen Auffassung der Konferenz der Berufsrechtsreferenten der Rechtsanwaltskammern, vgl. Kopp, BRAK-Mitt. 2005, 176, 178.
[35] BGH 11.10.2007 – IX ZR 105/06, AGS 2008, 9 m. Anm. Schons = RVGreport 2008, 37 (Hansens) = NJW 2008, 371.

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