Rn 4

§ 43 II Nr 1 erfasst grds alle Streitigkeiten der WEigtümer als WEigtümer (BGH ZMR 10, 971). Bsp: Streit, ob gemE in SonderE umzuwidmen ist (KG ZMR 07, 553, 554; Schlesw OLGR 06, 432, 433), Schadenersatzansprüche aufgrund einer behaupteten Verletzung der Treue- und Rücksichtnahmepflichten (BGH ZWE 12, 334; s.a. Vor §§ 1–49 Rn 16), die Frage, ob eine Vereinbarung nach § 10 II zu ändern ist (BGH NZM 16, 727 [BGH 13.05.2016 - V ZR 152/15]; nach aA ist dies ein Streit gegen die GdW, vgl § 10 Rn 24), die Auslegung einer – ggf verdinglichten – Vereinbarung, Streit um § 12 I (BGH ZWE 14, 140 Rz 5; § 12 Rn 20), Streitigkeiten um Inhalt, Benutzung usw von SNRen, Streit um eine (noch) zulässige Benutzung (BGHZ 109, 396, 398), Streit um § 16 II 1, Streit um § 16 II 2 (s.a. BayObLG NZM 03, 52), Entziehungsklagen (BGH NZM 14, 247 [BGH 19.12.2013 - V ZR 96/13] Rz 4), Klärung ordnungsmäßiger Verwaltung nach § 18 II, Fragen der Versammlung, Streit um einen Prozessvergleich in einer WEG-Streitigkeit (BGH NJW 10, 1818), grds Ehrverletzungen (BGH ZMR 17, 254). Es handelt sich ferner dann um eine Streitigkeit nach § 43 II Nr 1, wenn ein unter diese Vorschrift fallendes Recht von einem Rechtsnachfolger geltend gemacht wird (BGH ZWE 14, 140 Rz 6). Gleiches gilt bei einem selbständigen Antragsrecht eines Dritten (BGH ZWE 14, 140 Rz 6). Auch der Streit um die sachenrechtlichen Grundlagen unterfällt § 43 II Nr 1 (zum alten Recht BGH NJW 15, 3171 [BGH 11.06.2015 - V ZB 34/13] Rz 8). Ansprüche aus einem Vertrag über den Erwerb von Wohnungseigentum unterfallen § 43 II Nr 1 nicht (BGH ZWE 21, 53 Rz 8).

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