1. Unmittelbare Benachteiligung.
Rn 27
Keine Einstellung von Mitarbeitern einer bestimmten Glaubensrichtung, Pflicht zum Verbergen religiöser Symbole (EGMR NJW 14, 1935); pauschales Kopftuchverbot an Schulen (BVerfG NJW 15, 1359 [BVerfG 27.01.2015 - 1 BvR 471/10; 1 BvR 1181/10]) oder für Rechtsreferendarinnen (BVerfG NJW 17, 2333 [BVerfG 27.06.2017 - 2 BvR 1333/17]), aber Rechtfertigung insb nach § 9 möglich (§ 9 Rn 3 ff); Kündigung wegen Kirchenaustritts vor Beginn des Arbeitsverhältnisses (BAG Vorlagebeschluss NZA 22, 1674). Nicht: Kopftuchverbot bei unternehmensinterner Regelung mit Verbot sichtbaren Tragens jedes politischen, philosophischen oder religiösen Zeichens am Arbeitsplatz (EuGH NZA 17, 373 [EuGH 14.03.2017 - C-157/15], aber: BAG NZA 19, 639 [BAG 11.12.2018 - 9 AZR 161/18] [Vorlagebeschluss]).
2. Mittelbare Benachteiligung.
Rn 28
Kopftuchverbot, (EuGH NZA 17, 373 [EuGH 14.03.2017 - C-157/15]); Kundenwunsch kein sachlicher Grund (EuGH NZA 17, 375 [EuGH 14.03.2017 - C-188/15]), wohl aber Unternehmenspolitik politischer, weltanschaulicher und religiöser Neutralität (EuGH C-804/18 – IX/WABE eV und MH Müller Handels GmbH/MJ (C-341/19), NZA 21, 1085 = ECLI:EU:C:2021:594); auch Pflicht zum Tragen bestimmter Kleidungsstücke, Arbeitssicherheit kann sachlicher Grund sein.
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