Rn 67

Bei einem Verstoß gegen Obhutspflichten kann auch nach Beendigung des Mietvertrags ein Schadensersatzanspruch aus §§ 280 I, 241, 823 I, II bestehen (BGH NZM 19, 816 Rz 15; NJW 18, 1746 Rz 18) – einer vorherigen Fristsetzung des Vermieters bedarf es nicht (BGH NZM 19, 816 [BGH 21.08.2019 - VIII ZR 263/17] Rz 15; NJW 18, 1746 [BGH 28.02.2018 - VIII ZR 157/17] Rz 19) – oder das Recht zur Kündigung, s etwa § 543 I, II Nr 2 (LG Aachen IMR 22, 351). Der Mieter haftet für Dritte, soweit diese als Erfüllungsgehilfen seiner Pflichten anzusehen sind. Das ist der Fall, wenn sie auf Veranlassung des Mieters mit der Mietsache in Berührung kommen, zB Ehegatten oder Kinder, ggf aber auch Besucher. Eine Haftung scheidet nicht deshalb aus, weil der Dritte schuldlos handelt, etwa psychisch krank ist. Ob der Mieter Pflichtverstöße des Erfüllungsgehilfen erkennen und/oder beherrschen kann, ist unerheblich (aA LG Berlin ZMR 22, 474 [475]). Hat der Mieter Mängel beseitigt, kommen Aufwendungsersatzansprüche nach §§ 563a II, 677, 683, 670, 812 ff in Betracht. Wurden an der Mietsache auf Wunsch des Mieters Veränderungen vorgenommen, die nur in seinem Interesse lagen, kann von einem stillschweigenden Einverständnis auszugehen sein, dass der Mieter hierfür keinen Aufwendungsersatz beanspruchen kann (BGH NJW-RR 07, 1309, 1310 [BGH 13.06.2007 - VIII ZR 387/04]).

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