Kurzbeschreibung

Muster aus: av.1591 Anwaltformulare Verkehrsrecht, Tietgens-Nugel, 8. Aufl. 2020 (Deutscher Anwaltverlag)

Muster 17.1: Beratung des Mandanten über Leistungen in der privaten Unfallversicherung

Sehr geehrter Herr _________________________,

zur besseren Übersicht erlaube ich mir, den Inhalt unseres letzten Gesprächs vom _________________________ in Ihrer Unfallsache nochmals wie folgt zusammenzufassen:

In unserem Gespräch hatte ich Sie darauf hingewiesen, dass die durch den Unfall verursachten Personenschäden möglicherweise einen Dauerschaden zur Folge haben.

Aus diesem Grund könnten Sie Ansprüche auf Versicherungsleistungen aus einer privaten Unfallversicherung besitzen. Zur Klärung dieser Frage empfehle ich Ihnen zunächst, Ihre Versicherungsverträge auf das Bestehen einer privaten Unfallversicherung zu überprüfen. In seltenen Fällen wird Arbeitnehmern entsprechender Versicherungsschutz auch von ihren Arbeitgebern zur Verfügung gestellt. Hierzu sollten Sie Ihren Arbeitgeber vorsorglich befragen. Letztendlich ist auch zu prüfen, ob Sie für das Fahrzeug über eine Insassenunfallversicherung verfügen.

Sofern Sie Versicherungsschutz in einer privaten Unfallversicherung besitzen, empfehle ich Ihnen, bei dem Versicherer vorsorglich Ansprüche auf Versicherungsleistungen anzumelden. Der betreffende Versicherer wird Ihnen sodann eine Schadensmeldung übersenden, die von Ihnen ausgefüllt und an den Versicherer zurückgesandt werden muss.

Bitte beachten Sie im Übrigen, dass die Zahlung von Versicherungsleistungen aus der privaten Unfallversicherung an strenge Fristen gebunden ist, die von Ihnen zwingend eingehalten werden müssen. Die Fristen ergeben sich aus den sog. Allgemeinen Versicherungsbedingungen für die Unfallversicherung (AUB), die so schnell wie möglich eingesehen werden sollten. Voraussetzung für einen entsprechenden Anspruch ist nach den meisten Bedingungen, dass Sie innerhalb eines Jahres oder innerhalb von 15 Monaten nach dem Schadentag infolge des Unfalls einen Dauerschaden erlitten haben müssen. Das Vorliegen dieses Dauerschadens muss Ihnen von einem Arzt ausdrücklich schriftlich bescheinigt werden, wobei diese Bescheinigung auch Ausführungen über den Bereich der erlittenen Verletzung, den Dauerschaden und dessen Ursächlichkeit enthalten sollte. Die Bescheinigung muss innerhalb üblicherweise einer Frist von 15 Monaten nach dem Unfall erstellt werden. Innerhalb dieser Frist müssen von Ihnen darüber hinaus Ansprüche auf Versicherungsleistungen beim Versicherer geltend gemacht werden. Ob diese Fristen auch bei dem hier betroffenen Vertrag zu wahren sind, sollte schnellstmöglich geprüft werden.

Bitte beachten Sie dringend, dass Fristversäumnisse in aller Regel zum unwiederbringlichen Verlust der Ansprüche auf Versicherungsleistungen führen.

Ich gehe davon aus, dass die erforderlichen Maßnahmen zur Geltendmachung der Ansprüche von Ihnen in die Wege geleitet werden können. Selbstverständlich stehe ich Ihnen hierfür auch gern zur Verfügung. Für diesen Fall weise ich allerdings vorsorglich darauf hin, dass Sie die Kosten meiner Beauftragung erst einmal als Auftraggeber selber zu tragen haben, jedoch diese im Fall des Verzuges vom Unfallversicherer und ggf. auch vom gegnerischen Kraftfahrzeughaftpflichtversicherer zu tragen sein können.

Für weitere Fragen hierzu stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

(Rechtsanwalt)

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge