Salten Gerichtliches Mahnverfahren und Zwangsvollstreckung Monographie, 7. Aufl. 2023 522 Seiten, 59,80 EUR ISBN 978-3-504-47955-8

Die 7. Auflage des Werkes ist nicht nur vom Umfang gegenüber der Vorauflage um weitere 100 Seiten gewachsen, sondern steht nur auch unter der alleinigen Verantwortung von Dipl.-Rpfl. Uwe Salten.

Der Autor darf mit Fug und Recht als Spezialist für das gerichtliche Mahnverfahren gelten. Es wundert insoweit nicht, dass fast zwei Drittel des Buches sich mit dem gerichtlichen Mahnverfahren beschäftigen (bis S. 275). Hier zeigt sich der besondere Nutzen des Werkes, da die potenziellen Fehlerquellen und die Optionen zu deren Vermeidung im gerichtlichen Mahnverfahren aufgezeigt werden. Das Werk geht an diesen Stellen über eine schnelle Orientierung im Verfahren und bei der Antragstellung hinaus.

Dargestellt wird dabei auch die Erstattungsfähigkeit von vorgerichtlichen und gerichtlichen Kosten eines Inkassodienstleisters (Rn 564 ff.) und zutreffend darauf abgestellt, dass hier eine Unterscheidung zwischen Rechtsanwalt und Inkassodienstleister nicht zu machen ist, es sei denn, der Inkassodienstleister hätte eine geringere Vergütung als diejenige nach dem RVG mit dem Mandanten vereinbart. Zwar wird das Problem der fiduziarischen Abtretung gesehen, dabei aber nicht problematisiert, dass dem Rechtspfleger beim zentralen Mahngericht insoweit keine Prüfungskompetenz zukommt. Wegen § 2 Abs. 2 RDG ist zu unterstellen, dass der antragstellende Inkassodienstleister zumindest auf Rechnung eines Dritten agiert.

Der Zwangsvollstreckungsteil ist weit knapper gehalten, kann aber gleichwohl als Überblick gerade bei Berufsanfängern wichtige Hilfestellungen bieten und so den Einstieg in die Spezialliteratur eröffnen.

Im Hinblick auf die neue Zwangsvollstreckungsformularverordnung (ZVFV) dokumentiert Salten die Formulare im Anlagenteil des Buches (ab S. 419), geht aber in der Erläuterung über die Hinweise des BMJ nicht hinaus.

Fazit: Das Buch sollte insbesondere wegen der Hinweise zum gerichtlichen Mahnverfahren (AGMV) bei keinem Praktiker auf dem Schreibtisch fehlen. Wer denkt, dass im AGMV alles automatisch läuft, wird nach dem Lesen des Werkes sehen, wo er Fehler vermeiden und das Verfahren und dessen Ergebnis optimieren kann. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist dabei sehr gut.

FoVo, S. 80

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