Von Dr. Christian Deckenbrock und Prof. Dr. Martin Henssler. 5. Aufl., 2021. Verlag C.H. Beck, München, XXX, 1.080 S., 119,00 EUR

Das am 1.7.2008 in Kraft getretene Gesetz zur Neuregelung des Rechtsberatungsrechts hat das aus dem Jahr 1935 stammende Rechtsberatungsgesetz ersetzt und mit dem Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) eine zeitgemäße Form gefunden. Seitdem bestimmen die Vorschriften des RDG, welche Personen in welchem Umfang auf dem Rechtsberatungsmarkt tätig werden dürfen. Das RDG ermöglicht dabei auch vielen nichtanwaltlichen Anbietern, auf dem Markt der Rechtsdienstleistungen tätig zu werden, wie etwa wirtschaftsnahen Beratungsberufen, Versicherungsunternehmen oder Kfz-Werkstätten. In der Zeit seit seinem Inkrafttreten hat das RDG zahlreiche Änderungen erfahren, wobei auch die neuesten Änderungen selbstverständlich in der 5. Aufl. berücksichtigt worden sind. So hat beispielsweise Deckenbrock den neu geschaffenen § 1 Abs. 2 RDG, der den internationalen Anwendungsbereich des RDG regelt, ausführlich erläutert. In einer 65 Seiten umfassenden Einleitung führt Henssler eingehend in das RDG ein. Die Kommentierung der einzelnen Vorschriften des RDG hat das bewährte Autorenteam fortgeführt, zu denen Dr. Jan Glindemann hinzugetreten ist, der auf rund 75 Seiten den die grenzüberschreitende Erbringung von Rechtsdienstleistungen betreffenden § 15 RDG kommentiert hat. Der die Erstattungsfähigkeit von Kosten der Inkassodienstleistern regelnden § 13e RDG wird von Seichter kurz, aber praxisgerecht unter § 13b RDG erörtert, der Fassung des später geänderten Entwurfs. Der Kommentar von Deckenbrock/Henssler wertet die bisher zum RDG ergangene Rspr. umfassend aus und bereitet diese wissenschaftlich fundiert und praxisnah auf. Gegenüber der Vorauflage hat der Umfang der Erläuterungen um rund 350 Seiten zugenommen, was vorwiegend auch der vertiefenden Kommentierung der einzelnen Vorschriften geschuldet ist. Der "Deckenbrock/Henssler" kommentiert nicht nur die Vorschriften des RDG, sondern auf rund 80 Seiten auch die Rechtsdienstleistungsverordnung und auf etwa 70 Seiten das Einführungsgesetz zum RDG. Damit hat sich "Deckenbrock/Henssler" nur wenige Jahre seit Erscheinen der Erstauflage zu einem Standardkommentar zum RDG entwickelt, der ein wichtiges Arbeitsmittel für Rechtsanwälte, Richter, Verbände, Versicherungsunternehmen und weitere Berufsgruppen darstellt, die Rechtsdienstleistungen erbringen.

Autor: Heinz Hansens

VorsRiLG a.D. Heinz Hansens, Berlin

AGS 3/2023, S. III - IV

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