Rz. 164

Da es sich um eine sehr komplizierte und langwierige Verletzung handelt, tritt oft ein Blutverlust mit Gerinnungsproblemen auf. Ein Blutverlust von bis zu 3 Litern ist möglich. Es kann ein hypovolämischer Schock entstehen. Auch kann eine sog. Fettembolie auftreten, da durch die Fraktur größere Mengen fettreichen Knochenmarks im Blut eingeschwemmt werden können und es so zu Gefäßverschlüssen im Bereich der Lunge oder des Gehirns kommen kann. Es besteht natürlich die Gefahr der Thrombose oder Lungenembolie. Es kann zu Infektionen, Osteitis, Pseudarthrosen (siehe Rdn 264 f., 289, 293) und zum Kompartmentsyndrom kommen (siehe Rdn 266 ff.). Es kann zu Nervenschädigungen führen, zum Beispiel des Nervus ischiadicus. Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Metallentfernung in der Regel erst nach 1,5 bis 2 Jahren erfolgt. Dies bedeutet eine erneute Operation mit erneuten Risiken, wie Embolie, Nervenschädigungen, Infektionen und Thrombosen (siehe Rdn 253, 299, 264, 298). Ferner kann es zu Beinlängendifferenzen kommen, bei der auch orthopädische Maßnahmen notwendig sind. Es sind Fachleute heranzuziehen, um ein entsprechendes Konzept auszuarbeiten. Je nachdem kann dies Auswirkungen auf den Beruf, den Haushalt und den Alltag haben. Es kann zu Bewegungseinschränkungen kommen, es können aber auch Schmerzen im Bereich der Gelenke oder der Wirbelsäule auftreten. Insofern drohen Folgeoperationen, wenn es zu Achsfehlstellungen (siehe Rdn 235 ff.) gekommen ist.

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