Der Run der Recruiter auf Informationen
Schon am Vortag der Talentpro meldete der Veranstalter „ausverkauft“. Am Morgen des Events stauten sich die Besucher bis weit auf Gehweg und Straße, um in den Postpalast München zu gelangen. 1.305 Personen waren nach Veranstalterangaben angereist. Weiter ging der Stau an der Garderobe, die die unerwartete Anzahl an Mänteln und Jacken kaum fassen konnte.
Volle Podien und Messestände
Überstrapaziert waren auch die Kapazitäten an den Vortragsbühnen. Informationen rund um die neue Rolle des Recruiters, Best Practices im Employer Branding oder den Aufbau eines Talent-Netzwerks sind begehrt in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels. So war es bei den meisten Vorträgen zu beobachten, dass zusätzlich zu den verfügbaren Sitzplätzen mindestens genauso viele Personen in den Gängen standen, um die Vorträge zu verfolgen.
Veranstalter Alexander Petsch, Geschäftsführer von Boerding Messe und HRM Research Insitute, freute diese Besuchermenge natürlich und er kündigte für das kommende Jahr eine zweitägige Veranstaltung in einer größeren Location an: Die Talentpro wird am 13. und 14. März im Zenith München stattfinden. Auch die meisten Aussteller zeigten sich zufrieden mit dem hohen Besucheraufkommen an ihren Ständen.
Messe mit Festivalambitionen
Aber wurden auch die Erwartungen der Besucher erfüllt? Laufend waren die Ansprechpartner der Ausstellerfirmen im Gespräch und kein freier Firmenvertreter in Sicht. Nach zwei Vorträgen, die vom Stehplatz in hinterer Reihe gehört wurden, schmerzten die Beine und sank die Aufmerksamkeit.
Die Talentpro – als Expofestival angekündigt – unterschied sich nicht wesentlich vom traditionellen Messeformat mit Messeständen, Vorträgen, Keynotes und abendlicher Party. Zusätzlich gab es zwei halbtägige „Deep Dives“, die von den Besuchern separat und kostenpflichtig gebucht werden konnten: Hotellerie@Talentpro für Recruiter und Personaler der Hotel-Branche und Public Sector@Talentpro für Recruiter aus der öffentlichen Verwaltung. 20 Personaler hatten darüber hinaus die Möglichkeit, zwei Tage lang auf „HR-Safari“ in München zu gehen und dabei auch die Talentpro zu besuchen.
Die besten Jobbörsen 2018
Ein Highlight der Veranstaltung war die Preisverleihung der besten Jobbörsen 2018 von Gerhard Kenk, Geschäftsführer von Crosswater Web Services. Mehr als 30.000 Jobsuchende haben hierfür ihr Voting abgegeben.
Das Ergebnis: Bei den Generalisten-Jobbörsen steht Stepstone auf Rang eins, gefolgt von Indeed und Xing. Bei den Spezialisten-Jobbörsen stehen die Berufsstarter-Portale Staufenbiel und Unicum an der Spitze, gefolgt von Mobilejob.com. Der Spezialist für Blue-Collar-Jobs sprang von Rang sechs erstmals auf das Treppchen der besten drei Jobportale. Im Segment der Jobsuchmaschinen behaupteten Kimeta, Jobbörse.de und Jobrapido ihre Spitzenplatzierungen.
Steigende Zufriedenheit mit den Jobportalen
Insgesamt wächst die Zufriedenheit der Nutzer von Online-Jobbörsen. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht zufrieden) bis 7 (sehr zufrieden) erreichten die Anbieter eine durchschnittliche Bewertung von 4,5. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 4,2. Ebenfalls hoch in der Gunst der Bewerber stehen Recruitingmessen mit einem durchschnittlichen Zufriedenheitsgrad von 4,5. Einen schweren Stand haben indes Social-Media-Angebote, die im Mittel nur mit 3,7 bewertet wurden.
Als „Innovation des Jahres“ zeichnete die Jury des Jobbörsen-Kompass 2018 zwei Jobbörsen aus, die den Arbeitsmarkt-Trend zu einer verstärkten Ansprache gewerblicher Kandidaten bestätigen: Mobilejob.com und Meinestadt.de. Beide Anbieter konzentrieren sich auf die außerakademische Zielgruppe und auf mobiles Recruiting. Unter den Generalisten erzielte Meinestadt.de eine durchschnittliche Zufriedenheitsquote von 5,2. Mobilejob.com erreichte einen Zufriedenheitswert von 5,6.
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