Diese Universitäten halten Personaler für die besten

Wie gut bereiten Hochschulen die Studierenden auf den Job vor? Im Global University Employability Survey haben 8.000 Personalmanager eine Einschätzung dazu abgegeben. Die deutschen Universitäten können im internationalen Vergleich weiter zulegen und den positiven Trend der letzten Jahre bestätigen.

Vor gut einem Jahrzehnt dominierten britische und US-amerikanische Hochschulen nahezu unangefochten den globalen Markt, wenn es darum ging, Studierende bestmöglich auf die Berufswelt und den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Die Liste der 150 besten Universitäten wird zunehmend internationaler. Der Global University Employability Survey zeigt jedoch auch, dass US-amerikanische Institutionen in der Rangliste weiterhin die Topplätze belegen.

Personaler bewerten auch die Soft-Skills der Absolventen

Das französische Personalberatungsunternehmen Emerging hat die Studie in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Trendence durchgeführt, veröffentlich wurde das Ergebnis von Times Higher Education. Hierfür wurden 8.000 operative und internationale Personalmanager großer Unternehmen sowie 3.300 Personalvermittler zur "Employability" von Absolventen befragt. Die Personaler bewerteten, wie gut die Hochschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind - nicht nur gemessen am Fachwissen, sondern auch an ihren Soft Skills.

TU München erreicht den sechsten Platz

Die Top 5 der Liste hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Weiterhin belegt die Harvard University den Platz an der Spitze, gefolgt vom California Institute of Technology (Caltech). Auf den Plätzen drei bis fünf rangieren das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die University of Cambridge und die Stanford University.

Einige Universitäten außerhalb der USA und Großbritanniens schneiden aber ebenfalls sehr gut ab: So konnte sich die Technische Universität München den sechsten Platz sichern, die University of Tokyo (siebter Platz) und die Hong Kong University of Science and Technology (zehnter Platz) sind erstmals unter den Top 10.

Wirtschaftliche und technische Universitäten schneiden besser ab

Insgesamt zeigt sich, dass Berufsschulen und Universitäten mit wirtschaftlichem oder technischem Fokus tendenziell besser abschneiden. So haben sich in Ländern wie Italien, Spanien und Australien eine Reihe von Universitäten für eine langfristige Politik entschieden, die sich darauf konzentriert, den Studierenden den späteren Berufseinstieg zu erleichtern und die sich daher auf die Verbindungen zur Unternehmenswelt konzentriert. Damit bestätigt sich der Trend, dass die Spezialisierung – insbesondere auf dem Hightech-Arbeitsmarkt – als entscheidender Faktor für die zukünftige Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen in den Vordergrund getreten ist.

Nachfrage nach Absolventen mit sozialer Kompetenz steigt

Daneben lieferte die Umfrage eine Reihe weiterer Erkenntnisse. So glauben die Personalvermittler, dass die Beschäftigungsfähigkeit zu einem strategischen Ziel der weltweiten Hochschulbildung werden müsse, da sich der Markt durch die Globalisierung und Digitalisierung ständig verändere. Daneben müsse der ideale Absolvent bereit für die digitale Welt sein. Dennoch werde gleichzeitig die Nachfrage nach Absolventen mit sozialer Kompetenz und einem gut entwickelten wissenschaftlichen Mindset höchstwahrscheinlich weiter steigen. Darüber hinaus vergrößere sich die Kluft zwischen den aktuellen Fähigkeiten der Hochschulabsolventen und den Kompetenzen, die für den weiteren Erfolg in einem sich schnell wandelnden Arbeitsumfeld erforderlich seien.

Akademische Exzellenz und Internationalität einer Universität sind auch 2019 die treibenden Faktoren, ob die Personaler den Absolventen zutrauen, in der Berufswelt Fuß zu fassen. Daneben erachten die Befragten aber auch als wichtig, ob und inwieweit die Hochschulen in ihren Lernprogrammen Spezialisierung, Praxisbezug, Soft Skills und digitale Kompetenzen fördern.

Länder im Vergleich

Die Gesamtzahl der in der Rangliste vertretenen Länder ist seit der erstmaligen Erhebung im Jahr 2011 von 24 auf 33 gestiegen, das entspricht einem Zuwachs von 42 Prozent. Die europäischen Hochschulen können Erfolge verzeichnen: Die USA sind mit 29 vertretenen Universitäten zwar weiterhin das Land, das am häufigsten in der Liste auftaucht. Dahinter folgen jedoch Deutschland, das mit 14 Universitäten mehr als doppelt so oft in den Top 150 auftaucht als noch 2011, und Frankreich mit 13 Hochschulen. Institutionen aus der Schweiz, den Niederlande und aus Schweden schaffen es trotz einer deutlich geringeren Zahl von Studierenden und Universitäten immer noch in die Top 150.

Während Länder in Ostasien als "Top-Produzenten" arbeitsfähiger Absolventen gelten und vor allem die chinesischen Universitäten im Ranking Plätze gut machen, verzeichnet Großbritannien Rückgänge. Waren 2011 noch 15 britische Universitäten unter den Top 150, ist ihre Zahl mittlerweile auf zehn gesunken. Das Vereinigte Königreich ist damit von Platz zwei – sowohl in Bezug auf die Anzahl der Universitäten, als auch auf die Länderbewertung – auf Platz vier abgerutscht.

Top 10 und deutsche Hochschulen im Überblick
 

PlatzHochschuleVergleich zu 2018
1.Harvard University0
2.California Institute of Technology0
3.Massachusetts Institute of Technology0
4.University of Cambridge0
5.Stanford University0
6.Technische Universität München 0
7.The University of Tokyo+2
8.Princeton University-1
9.Yale University-1
10.The Hong Kong University of Science and Technology     +6
25.Ludwig-Maximilians-Universität München+1
34.Humboldt-Universität zu Berlin+17
45.Universität Heidelberg-7
68.Technische Universität Berlin+11
80.Frankfurt School of Finance & Management-6
81.RWTH Aachen University+19
90.Freie Universität Berlin+33
97.Karlsruher Institut für Technologie-12
102.Georg-August-Universität Göttingen+1
103.Universität Mannheim+2
124.Technische Universität DresdenVorjahr 150-200
141.Universität Hamburgn/a
148.Goethe-Universität Frankfurt am Main-84
185.Albert-Ludwigs-Universität Freiburg-39
210.Universität zu KölnVorjahr 150-200

Eigens zusammengestellte Tabelle mit den Daten des Urhebers Emerging.

Zu den vollständigen Ergebnissen gelangen Sie hier.


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