Aufhebung der Homeoffice-Pflicht: Was Führungskräfte jetzt beachten sollten

Am 16. Februar haben sich Bund und Länder auf weitgehende Lockerungen in der Coronapandemie geeinigt. Dazu gehört auch, dass die verpflichtende Homeoffice-Regel für Arbeitgeber entfällt. Ab 20. März können Betriebe frei entscheiden, ob sie weiterhin Homeoffice akzeptieren, flexible Arbeitsmodelle anbieten oder ihre Mitarbeitenden zur Büropräsenz verpflichten. Die unterschiedlichen Erwartungen von Mitarbeitenden und Arbeitgebern bergen Konfliktpotenzial, das Führungskräfte mit dem richtigen Verhalten auflösen können. Doch wie sollten die Betriebe nun konkret vorgehen?
Fünf Tipps für Führungskräfte nach Aufhebung der Homeoffice-Pflicht
Joachim Pawlik, CEO von Pawlik Consultants, sagt: "Rund 30 Prozent der Beschäftigten haben über Monate im Homeoffice gearbeitet. Diese Freiheit lassen sich viele Arbeitnehmer nicht mehr nehmen." Pawlik warnt: "Die Homeoffice-Pflicht sollte nicht durch eine umfassende Präsenzpflicht ersetzt werden. Das Gebot der Stunde lautet: Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitern vertrauen. Diese zahlen es doppelt zurück." Pawlik gibt Führungskräften folgende Empfehlungen.
1. Safety first
Hygienekonzepte sind Normalität. Aber gerade, wenn wieder mehr Menschen im Büro zusammenkommen, sollten sie konsequent eingehalten werden. Die Führungskraft ist hier Vorbild. Sie sollte keinen Gruppendruck aufkommen lassen, in dem aus "endlich sind wir wieder zusammen" ein zu laxer Umgang entsteht.
2. Psychologische Sicherheit geben
Nicht jeder hat den Mut, sich mit seinen Sorgen zu outen. Vor allem, wenn Sprüche kommen wie: "Ach, ist doch jetzt mal gut". Die zentrale Rolle der Führungskraft wird es sein, den sehr unterschiedlichen Interpretationen der aktuellen Lage Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen gerecht zu werden – soweit es die betrieblichen Anforderungen zulassen.
3. Neue Lösungen testen
Führungskräfte sollten den Mut haben, neue Modelle mit Remote und Präsenz erst auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, bevor sie Regeln festzurren. Besser pragmatisch vorgehen: ausprobieren, gemeinsam reflektieren und lernen. Erst dann eine Regel festschreiben.
4. Das Büro neu denken
Menschen kommen nicht mehr ins Büro, um allein zu arbeiten. Wer sie aus dem Homeoffice locken will, bietet ihnen Gemeinschaft. Das gelingt durch Zoom-freie Zonen und Tage, eine neue Bürogestaltung - ohne gleich umzubauen -, gemeinsame Mittagessen …
5. Vertrauen statt Pflicht
Verpflichtende Regeln sind das letzte Mittel der Wahl. Besser gemeinsam diskutieren und beschließen, dass "es gut wäre, wenn alle gemeinsam am Mittwoch da wären", als die Mitarbeitenden "von oben herab" dazu zu verpflichten. Vertrauen ist das wichtigste Gebot, die Mitarbeitenden zahlen es doppelt zurück.
Das könnte Sie auch interessieren:
Homeoffice ade? Wie Unternehmen die Rückkehr vorbereiten
Bausteine für gelungene Hybridarbeit
Digitale Work Index: Hybrides Arbeiten steht bei Beschäftigten hoch im Kurs
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
1.711
-
In diesen Jobs verdienen Azubis am meisten
1.035
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
937
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
931
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
816
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
677
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
562
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
405
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
389
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
366
-
Tipp der Woche: Ältere Beschäftigte einbinden
24.04.2025
-
Job Crafting für mehr Mitarbeiterzufriedenheit
24.04.2025
-
Warum Unternehmen Corporate Influencer unterschätzen
22.04.2025
-
Ist HR reif für KI?
17.04.2025
-
Bedeutung der bAV wächst
17.04.2025
-
Job Hopping - Zu oft gewechselt, um gut zu sein?
16.04.2025
-
Trend zu Präsenzpflicht geht zurück
16.04.2025
-
Arbeit für Ältere attraktiv gestalten
15.04.2025
-
Wie sich Elternzeit bei Vätern aufs Gehalt auswirkt
10.04.2025
-
Kritische Infrastrukturen müssen sicherer werden
08.04.2025