Neben der Fachkompetenz ist insbesondere bei den Führungskräften soziale Kompetenz gefragt. Um den geänderten Anforderungen gerecht zu werden, müssen Führungskräfte zunächst einmal selbst ein nachhaltiges Mindset sowie die notwendigen Kompetenzen aufbauen. Nur so können sie den Mitarbeitenden als Unterstützung und als Vorbild dienen.

Dazu gehört zum einen ein ausgeprägtes Systemdenken. Dies zeigt sich in einem breiten Verständnis von Ökosystemen und vor allem der damit verbundenen Beziehungen zwischen dem Unternehmen und den beteiligten Ökosystemen. Außerdem sollten Führungskräfte dabei die unterschiedlichen Perspektiven aller beteiligter Stakeholder kennen und verstehen.

Zudem spielen die eigene Integrität sowie die eigenen ethischen und moralischen Werte wie Respekt, Aufrichtigkeit, Menschlichkeit und Gerechtigkeit eine wesentliche Rolle.

Es werden weiter benötigt: Langfristiges Denken, Komplexitätsmanagement sowie eine unvoreingenommene Entscheidungskompetenz. Diese ermöglichen das Treffen von rationalen und fairen Entscheidungen. Außerdem ist es wichtig, Situationen identifizieren zu können, in denen Entscheidungen durch kognitive Verzerrungen beeinflusst werden. Entsprechende Schulungen und Debiasing-Trainings können hier Abhilfe schaffen.

Mit Authentizität führen und Vorbildfunktion einnehmen

Häufig werden Führungskräfte als Vorbild wahrgenommen, deren Verhalten von den Mitarbeitenden adaptiert wird ("Soziales Lernen" genannt). Mitarbeitende, die von ihren Vorgesetzten ein ethisches und respektvolles Verhalten erfahren, werden sich selbst entsprechend gegenüber Kollegen und Mitarbeitenden auf unteren Hierarchieebenen verhalten. In ähnlicher Weise werden Mitarbeitende, die ihre nach nachhaltigen Werten agierenden Führungskräfte als Vorbild sehen, deren nachhaltige Verhaltensweisen adaptieren. Wichtig dabei: Authentisch bleiben!

Eine Grundvoraussetzung, dass Mitarbeitende die Verhaltensweisen ihrer Führungskräfte adaptieren, ist, dass diese auch tatsächlich als Vorbild wahrgenommen werden.

Eine authentische Führungskraft

  • kennt ihre eigenen Werte, Stärken und Schwächen,
  • bindet die Meinungen ihrer Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse ein,
  • geht mit eigenem Vorbild voran und
  • stellt die Ziele des Teams vor eigene Interessen.

Um als authentische Führungskraft wahrgenommen zu werden, sollte man sich folglich als ersten Schritt seiner eigenen Werte, Stärken und Schwächen bewusst werden. Diese können aus dem nachhaltigen Mindset abgeleitet werden und Werte wie Respekt, Gerechtigkeit und Umweltbewusstsein beinhalten.

Des Weiteren sollte man stets auch selbst handeln, wie man es anderen vorgibt (lead by example). Dabei ist es wichtig, stets konstruktives, aber auch ehrliches Feedback zu übermitteln und ebenso eigene Fehler eingestehen zu können. Aufgaben der Mitarbeitenden mit anzugehen, kann auch dabei helfen die Authentizität zu erhöhen. Schließlich können Führungskräfte sich selbst vertrauenswürdige und authentische Mentoren suchen, um von deren authentischen Führungsstilen zu lernen.

Mitarbeiter motivieren, inspirieren und begeistern

Eine nachhaltige Transformation in Unternehmen kann mit viel Anstrengung verbunden sein. Umso wichtiger ist es, dass Führungskräfte in der Lage sind, ihr Team ausreichend zu motivieren und dem gemeinsamen Ziel mit Leidenschaft, Enthusiasmus und Optimismus entgegenzugehen. Außerdem sollten Führungskräfte imstande sein, ihre Mitarbeitenden zu inspirieren und deren Kreativität zu fördern, sodass diese ausreichend Innovationskraft an den Tag legen können.

Führungskräfte haben Nachhaltigkeit entsprechend mit Leidenschaft und Energie gegenüberzustehen, um die Mitarbeitenden für diese Aufgabe begeistern zu können. Visionen und Ziele sollten ansprechend präsentiert und kommuniziert werden und somit Motivation und Produktivität im Team steigern ("inspirierende Motivation"). Es ist ratsam, die Belange der Teammitglieder herauszufinden und sich genügend Zeit dafür zu nehmen, bei beruflichen und persönlichen Weiterentwicklungen sowie dem Wunsch zur Selbstverwirklichung unterstützend und beratend zur Seite zu stehen.

Mitarbeiterzufriedenheit und Gesundheit unterstützen

Gelebte, nachhaltige Werte bei Führungskräften können sich nachweislich positiv auf Emotionen und Wohlbefinden der Belegschaft auswirken. Wie zahlreiche Untersuchungen aus der Psychologie zeigen, trägt das Wohlbefinden eines Mitarbeitenden zu dessen physischer und mentaler Gesundheit, Kreativität und Motivation bei. Außerdem bestärken positive Emotionen die Beziehungen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften bzw. dem Unternehmen.

Legen die Führungskräfte eine positive Verhaltensweise an den Tag, wird sich dies auf die Resilienz der Belegschaft auswirken. Auch wird es die Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber erhöhen. Dafür sollten Führungskräfte dabei vor allem bereits erwähnte Werte leben. Zudem sollten sie selbst über ausreichend Optimismus und Resilienz verfügen, um bei ihren Mitarbeitenden selbst positive Emotionen und Zufriedenheit aus...

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