Schell, SGB IX § 2 Begriffsbestimmungen / 2.5.3 Körperfunktion und -struktur

Rz. 8c

Die wegen einer Krankheit etc. geminderten

• Körperfunktionen (= die physiologischen Funktionen von Körpersystemen einschließlich der psychologischen Funktionen; Beispiele: Die Insulinausschüttung ist eine Körperfunktion der Körperstruktur Bauchspeicheldrüse. Die Auswurfleistung des Herzens, auch Ejektionsfraktion (EF) genannt, ist eine Funktion der Körperstruktur Herz. Schmerz ist eine geschädigte Körperfunktion) und
• Körperstrukturen (= anatomische Teile des Körpers wie einzelne Organe und Organsysteme, z. B. Bauchspeicheldrüse, Leber, Herz-Kreislaufsystem oder Gliedmaßen wie Arm, Bein, Finger und ihre Bestandteile – z. B. Muskeln, Gefäße, Blutzellen)

können eine Behinderung – also negative Wirkungen auf die Aktivitäten des Alltags und der Partizipation – auslösen. Die ICF klassifiziert die jeweiligen Funktionen und Strukturen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten, z. B.

• B 110 Funktionen des Bewusstseins,
• B 126 Funktion von Temperament und Persönlichkeit,
• B 144 Funktionen des Gedächtnisses,
• B 152 Emotionale Funktionen,
• B 160 Funktionen des Denkens,
• B 440 Atmungsfunktionen,
• B 515 Verdauensfunktionen.

Durch eine 1 bis 4 nach dem Code wird die Stärke der Einschränkung angegeben. Eine 0 bedeutet keine Einschränkung, eine 1 ein leicht ausgeprägtes Problem, eine 2 ein mäßig ausgeprägtes Problem, eine 3 ein erheblich ausgeprägtes Problem und eine 4 ein voll ausgeprägtes Problem (vgl. auch Rz. 8). B 440.3 bedeutet also eine erhebliche Ausprägung der Einschränkung beim Atmen.