Unternehmen, die in ihrem Gesundheitsmanagement Emotionen nicht ausklammern, sind einen Sprung voraus und können als attraktiver Arbeitgeber punkten.

Emotionen haben nicht nur Einfluss auf das Gesundheitsverhalten, sondern auch auf die Einstellung zur Gesundheitsversorgung. Hier können Unternehmen in eine Vorbildfunktion gehen, indem sie Gesundheitsthemen ansprechen und Maßnahmen zur Prävention anbieten (z. B. Impfungen, Sportprogramme, Ernährungsberatung etc.). Gesundheitsvorsorge ist nachhaltig, da sie versucht, zukünftige Ausfälle zu minimieren und Engagement zu maximieren. Dies wiederum hat Einfluss auf physiologische Prozesse und steuert Krankheiten entgegen. Die emotionale Gesundheit ist von großer Bedeutung. Es sollten daher Möglichkeiten angeboten (und vorgelebt werden), sodass Mitarbeiter sich um die eigene Gesundheit kümmern können. Beispielsweise kann mit regelmäßigen Intranet-Mails zu Gesundheitsthemen aufgeklärt und es könnten Angebote beworben werden.

Wie wichtig das Gesundheitsverhalten eines jeden Mitarbeiters ist, soll die folgende Tabelle zeigen.

 
Positives Gesundheitsverhalten Negatives Gesundheitsverhalten

Gesunde Ernährung

Regelmäßig Sport

Medizinische Vorsorgeuntersuchungen

Auch wenn initiiert durch Angst, dienen die Maßnahmen der Vorbeugung und Früherkennung von Krankheiten.

Keine Selbstfürsorge, es wird nicht auf die Gesundheit geachtet

Schädliche Verhaltensweisen, z. B. Drogen- oder Alkoholmissbrauch, übermäßiges Essen.

Durch Depressionen und Hoffnungslosigkeit verursacht.
Wenn die Einstellung zur Gesundheitsversorgung (Personal und Einrichtungen) positiv ist, werden eher medizinische Hilfe gesucht und gesundheitsfördernde Empfehlungen befolgt. Negative Emotionen wie Angst oder Misstrauen führen dazu, dass medizinische Versorgung gemieden wird (z. B. notwendige Pflege wird nicht in Anspruch genommen).

Tabelle 1: Positives und negatives Gesundheitsverhalten

Emotionen haben direkte Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Chronischer Stress und andere negative Emotionen können beispielsweise zu einem geschwächten Immunsystem führen und somit Entzündungen im Körper begünstigen, was wiederum eine Vielzahl von Krankheiten bewirken kann. Positive Emotionen hingegen können das Immunsystem stärken und somit die körperliche Gesundheit fördern bzw. verbessern.

Gesundheitsmanagement sollte deshalb stets die Verbesserung der "emotionalen Gesundheit" der Mitarbeiter bzw. die Fähigkeit zur Emotionsregulation im Blick haben. Alle Mitarbeiter sollten in der Lage sein, ihre Emotionen zu verstehen und zu regulieren, positive Emotionen zu fördern und negative Emotionen effektiv zu bewältigen. Mittlerweile wird die Fähigkeit zur Emotionsregulation sogar als Zeichen psychischer Reife gewertet.[1]

 
Praxis-Tipp

Angebote für die Mitarbeiter könnten sein:

  • Regelmäßige Intranetbeiträge zu Gesundheit, Sport, Wellness und Ernährung
  • Information und Kostenbeteiligung/-übernahme von regelmäßigen Impfungen und medizinischen Untersuchungen (z. B. Augenärztliche Untersuchung)
  • Sport- und Fitnessabonnements
  • Angebote für Ernährungsberatung, Kochkurse
  • Angebote zur Förderung des psychischen Wohlbefindens
  • Workshops zum Erlernen von Stressmanagement-Techniken
  • Achtsamkeitsangebote
  • Interventionen wie psychologische Beratung, Coaching, Mentoring
[1] Blickhan, Daniela: Positive Psychologie. Ein Handbuch für die Praxis. Paderborn: Junfermann Verlag, 2018, S. 69.

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