Rz. 16

§ 9a Abs. 6 TzBfG ermöglicht es den Tarifvertragsparteien, einen anderen Rahmen für den begehrten Zeitraum der Arbeitszeitverringerung – auch zuungunsten des Arbeitnehmers – zu bestimmen.[1] Sie können die Mindestdauer für die Brückenteilzeit auf mehr oder weniger als 1 Jahr, die Höchstdauer auf mehr oder weniger als 5 Jahre festlegen.[2] Die Tarifvertragsparteien können jedoch keine Regelungen zum Umfang der verminderten Arbeitszeit treffen.[3]

Da § 9a Abs. 6 TzBfG keine § 8 Abs. 4 Satz 1 TzBfG entsprechende Regelung enthält, können nicht tarifgebundene Arbeitsvertragsparteien – abgesehen von den in § 22 Abs. 2 TzBfG genannten Ausnahmen[4] – die Anwendung einer auf § 9a Abs. 6 TzBfG gestützten Tarifvereinbarung nicht wirksam verabreden.[5]

[1] Vgl. hierzu näher – auch zu verfassungsrechtlichen Bedenken – Löwisch, BB 2018, 3061, 3064 f.
[2] BT-Drucks. 19/3452 S. 18, 19; vgl. auch ArbG Düsseldorf, Urteil v. 2.8.2019, 14 Ca 1816/19, Juris; Löwisch, BB 2018, 3061, 3064; Mayer, AuR 2019, 104, 105; St. Müller, FA 2019, 2, 3; ErfK/Preis, 23. Aufl. 2023, § 8 TzBfG, Rz. 18.
[3] Bayreuther, NZA 2018, 1577, 1581; HK-TzBfG/Boecken, 6. Aufl. 2019, § 9a TzBfG, Rz. 84; vgl. auch HWK/Rennpferdt, 10. Aufl. 2022, § 9a TzBfG, Rz. 49.
[4] Vgl. hierzu Rambach, § 22, Rz. 6 ff.
[5] Holwe/Kossens/Pielenz/Räder, TzBfG, 7. Aufl. 2021, § 9a, Rz. 53, 54; HWK/Rennpferdt, 10. Aufl. 2022, § 9a TzBfG, Rz. 49.

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