Beschäftigte der Landesverwaltung können auch zukünftig im Homeoffice arbeiten
Die neuen Rahmenbedingungen für mobile Arbeitsformen stellt Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag in Hannover vor. Mit dabei sind die Spitzenvertreter gewerkschaftlicher Organisationen.
Homeoffice für rund drei Viertel möglich
Wie das Innenministerium bereits Anfang des Jahres ermittelt hatte, kann ein Großteil der Beschäftigten der Landesverwaltung seine Arbeit auch im Homeoffice erledigen. Das Homeoffice ist für rund drei Viertel der Mitarbeiter möglich. Das ergab eine kurzfristige Abfrage für rund 55 000 Arbeitsplätze in der Verwaltung. Insgesamt umfasst diese rund 230 000 Beschäftigte in mehr als 60 Berufen.
Möglichkeit fällt unterschiedlich aus
Die Möglichkeit, von zu Hause arbeiten zu können, wurde jedoch je nach Beschäftigungsstelle unterschiedlich bewertet. Während der Landesrechnungshof und das Europaministerium fast vollständig von zu Hause aus arbeiten können, ist der Anteil im Finanzressort mit 22 Prozent am geringsten. Zur Erklärung hieß es, dass die Finanzämter mit sensiblen Daten der Bürger umgingen und den Anforderungen des Steuergeheimnisses unterlägen. Bisher seien nicht ausreichend mobile Geräte, die diesen Anforderungen entsprechen, vorhanden. Auch im Justizministerium, zu dessen Zuständigkeit der Strafvollzug gehört, ist der Anteil mit 33 Prozent überschaubar.
Zeitgewinn und bessere Verteilung der Aufgaben
Was die Beschäftigten der Befragung zufolge vor allem schätzen, ist der Zeitgewinn, da der Weg zur Arbeit wegfällt (68 Prozent). Die Aufgaben lassen sich nach Ansicht vieler auch gezielter über den Tag verteilen (60 Prozent). Und gut drei Viertel (76 Prozent) sind der Auffassung, dass sie Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren können. Es gibt jedoch auch eine Kehrseite: Die Arbeit daheim führt häufig zu Bewegungsmangel und Gewichtszunahme. So sagten 72 Prozent, dass sie sich im Homeoffice weniger bewegen, 37 Prozent sogar deutlich weniger.
41 Prozent können sich auch künftig Homeoffice vorstellen
Wie aus einer Befragung der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervorgeht, können sich in Niedersachsen 41 Prozent der Menschen vorstellen, künftig mindestens die Hälfte der Zeit zu Hause zu arbeiten. Hinzu kommen 10 Prozent, die fast gar nicht mehr ins Büro möchten. Befragt wurden im Februar 2021 in einer repräsentativen Stichprobe 1000 Erwerbstätige, von denen 690 bereits bei Erhebungen im April/Mai 2020 und im Dezember 2019 dabei waren. Vor der Pandemie waren demnach in Niedersachsen nur 11 Prozent der Beschäftigten mehrmals pro Woche im Homeoffice.
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