Beamtenbund fordert Bruch mit Geschlechterklischees

Der Beamtenbund dbb ruft anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2022 dazu auf, in der Arbeitswelt mit Geschlechterklischees zu brechen. Der öffentliche Dienst müsse Vorbild für die Gleichberechtigung von Frauen sein.

Der Internationale Frauentag wirft jedes Jahr am 8. März ein Schlaglicht auf die Gleichstellung der Geschlechter. Das Motto des Aktionstages für Frauenrechte in diesem Jahr lautet „Break the Bias“ und ist ein Aufruf dazu, eine Welt frei von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung zu erschaffen.

Verabschiedung von Geschlechterklischees

„Frauen und Technik passen genauso gut zusammen wie Männer und Kindererziehung. Wir müssen uns in der Arbeitswelt endlich von den gängigen Geschlechterklischees verabschieden. Sie verhindern Fortschritt und zementieren soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft“, sagten der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach und die dbb frauen Chefin Milanie Kreutz.

Ihren Appell richteten Silberbach und Kreutz an die Entscheidungsträgerinnen und -träger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: „Jede und jeder kann einen Beitrag für eine geschlechtergerechte Gesellschaft leisten! Jetzt liegt es an den Vorgesetzten und an jenen, die in der Verantwortung für unser Land stehen, mit gutem Beispiel voranzugehen.“

Öffentlicher Dienst soll Vorbild sein

dbb und dbb frauen sehen eine besondere Verantwortung des öffentlichen Dienstes für die Gleichstellung von Frauen.

Der öffentliche Dienst müsse hier Vorbild sein und den Weg in eine gleichberechtigte Arbeitswelt weisen, betonte dbb frauen Chefin Milanie Kreutz. Unbewusste Geschlechterstereotype sind aus ihrer Sicht eine der Hauptursachen für die langsamen Fortschritte bei der Gleichstellung im öffentlichen Sektor. „Trotz guter Vereinbarkeitsgesetze und Frauenförderpläne haben es Thomas und Hans – das zeigt die Statistik – immer noch leichter als Sabine und Christine, eine Führungsposition zu erlangen. Noch schwerer haben es Ayla und Oxana. Und genau deshalb müssen wir bei den Einstellungsverfahren, aber vor allem auch bei der dienstlichen Beurteilung, noch viel genauer hinsehen. Unterbewusste Voreingenommenheiten sowie Leistungsbewertungskriterien, die oftmals klassisch ‚männliche‘ Erwerbsbiografien bevorteilen, bestimmen oft, wer für einen Job im öffentlichen Dienst oder eine bestimmte Führungsaufgabe ausgewählt wird und wer nicht“, erklärte Kreutz.

dbb für geschlechtersensible Leistungsbewertung

Anonymisierte Bewerbungsverfahren und eine geschlechtersensible Leistungsbewertung, die familiäre Auszeiten als Erfahrungszugewinn werte, sorgten, dort wo sie bereits eingesetzt würden, für mehr Chancengleichheit. „Auf diese Weise wird verhindert, dass gerade Frauen frühzeitig durchs Raster fallen und gar nicht erst die Chance bekommen, im persönlichen Gespräch zu überzeugen.“

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Schlagworte zum Thema:  Öffentlicher Dienst, Gleichstellung, Diversity