23.6.: Internationaler Tag des öffentlichen Dienstes

International ist der 23. Juni der “United Nations Public Service Day”. Dieser wurde 2003 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die Arbeit der Menschen zu honorieren, die im öffentlichen Dienst arbeiten. Arbeitgeber und Gewerkschaften richten dieses Jahr ihr Augenmerk auf die Gewinnung von Fachkräften und die Digitalisierung der Verwaltung.

Seit sechs Jahren nehmen die kommunalen Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes den Internationalen Tag des öffentlichen Dienstes zum Anlass, auf die Leistungen im Bereich der Daseinsvorsorge aufmerksam zu machen. Zum diesjährigen deutschen Tag der Daseinsvorsorge heben die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) den Einsatz der über 2 Millionen Beschäftigten des kommunalen öffentlichen Dienstes und insbesondere der über 280.000 Beschäftigten der kommunalen Unternehmen für die Daseinsvorsorge hervor. Die Mitarbeitenden müssten immer größere Anstrengungen aufbringen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Außerdem gelte es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

VKU: Beschäftigte von Stadtwerken und kommunalen Unternehmen sind der Kern der Daseinsvorsorge

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) lobt:

„Die Mitarbeitenden der Stadtwerke und weiterer kommunaler Unternehmen – wir sagen oft „Team #Daseinsvorsorge“ – sind der Nukleus der Daseinsvorsorge: ohne sie kein Strom aus der Steckdose, kein Trinkwasser aus dem Wasserhahn, kein schnelles Internet über Glasfaser, keine warme Wohnung im Winter, keine sichere Entsorgung von Abwässern und Abfällen. Leistungen wie diese gehören so fest zu unserem Alltag, dass sie vermeintlich als selbstverständlich wahrgenommen werden. Das ist für uns die falsche Perspektive – das Spotlight auf die Daseinsvorsorge ist dieses Jahr sogar dringender als sonst: Klimawandel, Demografie, Digitalisierung und nun zusätzlich der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die dadurch verschärfte Energiepreiskrise fordern die Daseinsvorsorge heraus. Über 280.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jeden Tag mit viel Herzblut und Expertise im Einsatz und geben trotz der steigenden Herausforderungen weiterhin ihr Bestes. Doch damit Ver- und Entsorgungsleistungen weiter sicher und bezahlbar bleiben und wir die Klimaziele erreichen, braucht die Kommunalwirtschaft von der Politik Maßnahmen, um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Heißt konkret: mehr Unterstützung bei der Anwerbung und Ausbildung qualifizierter Fachkräfte und eine Flexibilisierung der Arbeit hinsichtlich Zeit und Ort.

Kommunale Unternehmen sind attraktive Arbeitgeber. Wer in einem kommunalen Unternehmen arbeitet, ist Teil des Teams #Daseinsvorsorge und übernimmt mit der eigenen Tätigkeit soziale und ökologische Verantwortung. Mit der eigenen Arbeitsleistung erbringt jeder Beschäftigte einen individuellen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die Tätigkeiten, Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in kommunalen Unternehmen sind vielfältig, sinnstiftend und bieten vor allem eines: Sicherheit in schwierigen Zeiten.“

VKA: Gutes Personal muss gehalten werden

Dr. Wolfgang Spree, Geschäftsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA):

„Das Vertrauen in die Daseinsvorsorge ist ein hohes Gut. Die Kommunen und kommunalen Einrichtungen gewährleisten den Bürgerinnen und Bürgern dies jeden Tag aufs Neue – ob bei der Wasser- und Energiebereitstellung, bei der Abwasser- und Müllbeseitigung oder zahlreichen weiteren kommunalen Leistungen. Unsere rund 10.000 Einrichtungen und Unternehmen im kommunalen öffentlichen Dienst geben mit ihren mehr als zwei Millionen Beschäftigten der Daseinsvorsorge ein Gesicht und sorgen für gute Arbeitsbedingungen. Wir werden auch weiterhin dafür sorgen, dass dies so bleibt.

Den Fachkräftemangel, den wir auch im kommunalen öffentlichen Dienst merken, nehmen wir sehr ernst. Die Corona-Pandemie hat an vielen Stellen gezeigt, wie wichtig der kommunale öffentliche Dienst mit seinem gut ausgebildeten Personal für unsere Gesellschaft ist. So wird unsere Priorität auch in den kommenden Jahren darauf liegen, gutes Personal zu halten und neues zu gewinnen.“

dbb: Digitalisierung der Verwaltung muss vorangetrieben werden

Der Bundesvorsitzende des dbb, Ulrich Silberbach, hebt hervor, dass insbesondere die Digitalisierung der Verwaltung vorangetrieben werden sollte:

„Obwohl die Trendwende bei der Personalstärke nur langsam und nicht in allen Bereichen gelingt, haben die Beschäftigten ihre Pflicht erfüllt und den Laden am Laufen gehalten. Angesichts der über lange Zeit verschleppten Fach- und Nachwuchskräftegewinnung sowie der teilweise kaum noch vermittelbaren Sachausstattung kann diese Leistung gar nicht hoch genug bewertet werden. Und dafür haben die Kolleginnen und Kollegen unser aller Dank verdient“, betonte der dbb Chef.

Notwendig sei nun ein entschlossener Kraftakt, um besonders die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben. Silberbach: „An wohlklingenden Plänen – übrigens oft genug von teuren Beratungsfirmen geschrieben – und zuständigen Stabs- und Koordinierungsstellen mangelt es uns nun wirklich nicht. Was wir endlich brauchen ist konkrete Umsetzung und der nachhaltige Aufbau von Kompetenzen innerhalb der Verwaltung – und insbesondere ein echtes Miteinander von allen politischen Ebenen und Institutionen statt digitaler Kleinstaaterei.“



VKA / dbb
Schlagworte zum Thema:  Öffentlicher Dienst, Kommunen, Versorgung