Internationaler Tag des öffentlichen Dienstes

Kommunale Fachkräfte als Motor für Nachhaltigkeit und Digitalisierung der Verwaltung


23.6.: Internationaler Tag des öffentlichen Dienstes

International ist der 23. Juni der “United Nations Public Service Day”. Dieser wurde 2003 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die Arbeit der Menschen zu honorieren, die im öffentlichen Dienst arbeiten. In diesem Jahr heben die Arbeitgeber die Bedeutung der Beschäftigten für eine nachhaltige Entwicklung und die Digitalisierung hervor. Die Gewerkschaften fordern eine Personaloffensive für den öffentlichen Dienst.

Seit neun Jahren nehmen die kommunalen Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes den Internationalen Tag des öffentlichen Dienstes zum Anlass, auf die Leistungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst aufmerksam zu machen.

VKA: Kommunale Fachkräfte sind der Motor für eine nachhaltige Zukunft bis 2030

Anlässlich des Internationalen Tags des öffentlichen Dienstes am 23. Juni betont die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) die zentrale Rolle der Kommunen, kommunalen Unternehmen und Einrichtungen sowie der dort tätigen Beschäftigten für eine nachhaltige Zukunft. Das diesjährige Motto der Vereinten Nationen, „Five Years to 2030: Accelerating Public Service Delivery for a Sustainable Future", verweist darauf, wie wichtig der öffentliche Dienst für die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 Zielen ist – von Klimaschutz über Bildung bis hin zu nachhaltigen Städten.

Die UN-Nachhaltigkeitsziele werden vor Ort in den Kommunen umgesetzt – zu einem maßgeblichen Teil auch von den dort tätigen 2,6 Millionen Beschäftigten im kommunalen öffentlichen Dienst", erklärt Niklas Benrath, Hauptgeschäftsführer der VKA. „Von der Erzieherin in der Kita über den IT-Spezialisten in der Stadtverwaltung bis zur Pflegekraft im kommunalen Krankenhaus: Sie alle gestalten täglich die nachhaltige Zukunft vor Ort. Ob Energiewende in den Stadtwerken, Digitalisierung in der Verwaltung oder frühkindliche Bildung in den Kitas – ohne engagierte Fachkräfte bleibt die Agenda 2030 ein Papier."

VKA: Attraktive Arbeitsbedingungen mit hoher Arbeitsplatzsicherheit im öffentlichen Dienst

Um die ehrgeizigen Ziele bis 2030 zu erreichen, setzen die kommunalen Arbeitgeber auf kontinuierlich verbesserte Arbeitsbedingungen. Dazu gehören regelmäßige Tariferhöhungen, flexible Arbeitsmodelle, umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten und die Sicherheit eines krisenfesten Arbeitsplatzes.

Der öffentliche Dienst bietet bereits heute attraktive Arbeitsbedingungen mit sehr hoher Arbeitsplatzsicherheit, umfassenden verlässlichen tarifvertraglichen Regelungen und flexiblen Arbeitszeitmodellen für spannende und sinnstiftentende Tätigkeiten im Bereich der Daseinsvorsorge", betont Benrath. „Diese Stabilität wird in unsicheren Zeiten noch wertvoller – und ermöglicht es den dort tätigen Menschen, sich voll auf ihre wichtige Arbeit für die Gesellschaft zu konzentrieren."

Angesichts der großen Aufgaben bis 2030 suchen die Kommunen deutschlandweit qualifizierte Fachkräfte. „Wer einen Job mit Sinn sucht und dabei Teil der Lösung für eine nachhaltige Zukunft sein möchte, ist im kommunalen öffentlichen Dienst genau richtig. Ein Blick in die die Stellenanzeigen der kommunalen Arbeitgeber der Region ist deshalb ganz sicher immer eine gute Idee", so Benrath abschließend.

DGB fordert Personaloffensive für den öffentlichen Dienst

Anlässlich des Tags des öffentlichen Dienstes fordert die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack eine Personaloffensive für den öffentlichen Dienst: “Deutschland investiert zu wenig in den öffentlichen Dienst – besonders die Kommunen aber auch viele andere Bereiche brauchen dringend mehr Personal.”
Mit 5,4 Millionen Beschäftigten arbeiten knapp 12 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland im Staatsdienst – ein Zuwachs von 95.900 Beschäftigten oder 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Quelle: destatis vom 17. Juni 2025).  Deutschland wendet nur 7,9 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Beschäftigtenentgelte des öffentlichen Dienstes auf. Dänemark investiert 14,2 Prozent, Schweden 12,3 Prozent und Frankreich 12,5 Prozent (Quelle: EUROSTAT, Stand Oktober 2024). In Norwegen arbeiten über 30 Prozent im öffentlichen Dienst, in Schweden 28 Prozent, in Dänemark 27 Prozent. Gleichzeitig führen diese Länder die Rankings zur Digitalisierung der Verwaltung an (Quelle: OECD, Government at a Glance 2025).
Elke Hannack: "Der aktuelle Personalzuwachs findet vor allem im Bildungsbereich statt. Doch in vielen anderen Bereichen herrscht Personalmangel. Bund, Länder und Kommunen müssen zügig gegensteuern, weil die angedachten Milliardeninvestitionen für Infrastruktur sich mit kaputtgesparten Bau- und Planungsämtern nicht umsetzen lassen."

DGB: Dramatische Situation beim Personal in den Kommunen

Während andere europäische Länder massiv investierten, spare Deutschland am falschen Ende. Besonders dramatisch sei die Situation in den Kommunen. In Bau- und Planungsämtern, die für Infrastrukturinvestitionen unverzichtbar sind, fehle qualifiziertes Personal.
Elke Hannack: "Ohne ausreichend Personal werden wir die großen Herausforderungen aber nicht bewältigen können. Weder Klimawende noch Digitalisierung und Infrastrukturausbau lassen sich mit unterbesetzten Verwaltungen stemmen. Damit die geplanten 500 Milliarden Euro-Investitionen in den nächsten Jahren erfolgreich eingesetzt werden können, ist der deutsche Staat auf qualifiziertes Personal im öffentlichen Dienst angewiesen. Die skandinavischen Länder machen es vor: hohe Digitalisierung, hohe Beschäftigungsquote, zufriedene Bürger."



VKA / DGB

Schlagworte zum Thema:  Öffentlicher Dienst , Kommunen , Versorgung
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