VDIV-Verwaltertag

Ein Thema ist der BVI


VDIV-Verwaltertag: Ein Thema ist der BVI

Viele Referenten sprachen von Veränderungsbereitschaft. Aber es fehlten die großen Botschaften beim VDIV-Verwaltertag. So stand in den Gesprächen plötzlich ein anderes Thema im Vordergrund: Der Rücktritt von BVI-Geschäftsführer Dirk Lamprecht.

Beim Verband der Immobilienverwalter VDIV hatte sich schon etwas verändert im vergangenen Jahr. Da hatte Sylvia Pruß das Präsidentenamt von Wolfgang Heckeler übernommen. Nun also Veränderung beim anderen Verwalterverband BVI. Es gibt VDIV-Mitglieder, die auch dort Mitglied sind. Bei ihnen war Verunsicherung zu spüren.

Veränderung, die erste!

Außenstehende beim BVI-Kongress WEG Digital Ende August haben nichts bemerkt. In der Mitgliederversammlung zuvor war der Rücktritt von BVI-Geschäftsführer Dirk Lamprecht offenbar geworden. Einige BVI-Mitglieder auf dem Verwaltertag jetzt in Berlin sprachen von einem Paukenschlag. In einer Mitteilung sind sie über den Rücktritt zum 28.2.2026 informiert worden. Aus dem Schreiben geht auch hervor, dass Thomas Meier in den nächsten Monaten als geschäftsführender Präsident neben Lamprecht tätig sein soll.

Veränderung, die zweite!

Deutlich wurde auf dem Verwaltertag: Verwaltung wird sich ändern. Das bläute uns ein Redner ein, erzählte davon, warum das so schwer ist (hängt alles am Unterbewusstsein). Übereinstimmend wurde von Seiten der Aussteller betont, dass es schon in wenigen Jahren etwa ganz neue Buchhaltungsprozesse geben wird.

Einer Veränderungsbereitschaft aber bedarf es schon heute, das erfordert der omnipräsente Fachkräftemangel. Es braucht verstärkt automatisierte Abläufe, zu denen die zahlreichen Aussteller in vielerlei Art ihren Beitrag leisten.

Einmal mehr machten Referenten den Verwalterinnen und Verwaltern Mut, ihre Aufwände endlich realistisch zu berechnen – ein erster Schritt für die Anhebung von Gebühren. Auch Versammlungszeiten müssten sich ändern. "Ab 18.00 Uhr" ist nicht mehr erforderlich, heißt es übereinstimmend.

Veränderung, die dritte?

Kommen wir zum nicht mehr ganz taufrischen Veranstaltungsformat des Deutschen Verwaltertags.

Es gab durchaus gute Referenten. Aber dann auch die anderen. Ein allzu atemloser, voller Plattitüden steckender, Testosteron versprühender Macho-Mentalist-Speaker, dem anzumerken war, dass er jeden seiner Gags schon seit Jahren auswendig kann, scheint genauso aus der Zeit gefallen zu sein, wie ein höchstqualifizierter Referent, der mit leiser Stimme und eng beschriebenen Powerpoint-Folien komplexeste Fälle vorträgt, dabei immer wieder murmelnd, dieser Fall sei schon nicht so ganz alltäglich ... Und, sorry, lieber Stephan Volpp, es ist ziemlich unprofessionell, als Moderator zu betonen, dass das Vorgespräch mit dem gleich kommenden Referenten toll gelaufen sei, er sich aber bei Vorgesprächen mit manch anderen Referenten immer mal wieder frage, wie das "mit dem" nur gutgehen könne.

Soll ich jetzt maulen? Dazu zwei Gedanken: a) Ich bin selbst ja auch nicht perfekt. Und b) Die Teilnehmer scheinen das Bewährte zu mögen. Die brauchen gar keine Veränderung!

Jetzt haben wir den Salat: Der VDIV fordert von den Verwaltern Veränderungen, ist aber selbst zu solchen (mal ein neues Format probieren, neue Referenten, mehr Interaktion) nicht bereit. Klar, macht viel Arbeit und erscheint darüber hinaus als nicht nötig. Keine Konkurrenz da, der BVI hat ja keine Jahresveranstaltung mehr.

Und doch meine ich: In punkto "Veränderungen vorleben" könnte ein erfolgreicher und beliebter Verband seinen Mitgliedern durchaus mal ein Vorbild sein, er muss es sogar!


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