Auch die Luft/Wasser-Wärmepumpe funktioniert nach dem Prinzip des Kreisprozesses (siehe Kap. 1.2 – Kreisprozess der Wärmepumpe). Sie nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle. Ein eingebauter Ventilator saugt die Luft aktiv an und leitet sie an einen Wärmeübertrager weiter. In diesem zirkuliert ein Kältemittel, das sich erwärmt, wenn es mit der zugeführten warmen Außenluft in Verbindung kommt, und schließlich zu verdampfen anfängt. Der Dampf strömt zu einem elektrisch angetriebenen Verdichter. Dieser erhöht den Druck, wodurch auch die Temperatur ansteigt. Die so entstehende Wärme wird von einem Wärmetauscher (Verflüssiger) aufgenommen und an das Heizsystem weitergeleitet. Er überträgt seine Wärme auf das Heizsystem, kondensiert und kühlt wieder ab. Die so gewonnene Wärme lässt sich zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung nutzen.

Mit der Luft/Wasser-Wärmepumpe lässt sich das Haus im Sommer auch kühlen (Active Cooling). Dann nimmt die Wärmepumpe statt der Außenluft die warme Luft in den Räumen auf und führt sie nach draußen ab. Der Verdichter der Wärmepumpe bleibt dafür in Betrieb und benötigt folglich auch Strom. Um mit einer Wärmepumpe aktiv zu kühlen, muss sie reversibel sein. Dafür bedarf es eines 4-Wege-Ventils und eines zweiten Expansionsventils.

Keine Genehmigung erforderlich

Alle Ausführungen von Luft/Wasser-Wärmepumpen sind ohne Genehmigung aufzustellen. Sie können unkompliziert außen auf dem Grundstück oder innen im Haus aufgestellt werden, wobei die Rohre durch die Außenwand geführt werden müssen, damit die Luft aufgenommen werden kann. Bei der Außenaufstellung ist der passende Aufstellort von Bedeutung, da die Luft/Wasser-Wärmepumpe aufgrund ihrer Geräuschentwicklung problematisch sein könnte. Darum sollte auf einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück geachtet werden.

Kosten

Die Gesamtinvestitionskosten für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe variieren zwischen 20.000 und 35.000 EUR (ohne Förderung). Hierin enthalten sind bereits die gesamten Anschluss- und Zusatzkosten und die Kosten für den Wärmespeicher. Im laufenden Betrieb fallen dann lediglich Stromkosten an. Diese sind im Winter am höchsten, weil in dieser Zeit die Heizung permanent im Betrieb ist.

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