Sturmschaden (Nachbarrecht) / 3 Welche Versicherung zahlt?

Wer gegen Sturmschäden umfassend gewappnet sein will, braucht eine Gebäude-, Hausrat-, Voll- oder Teilkaskoversicherung für eigene Schäden und eine Haftpflichtversicherung, falls er selbst für Schäden einstehen muss.

Gebäudeversicherung

Für Sturmschäden am Haus und an damit fest verbundenen Teilen kommt die Gebäudeversicherung auf. In der Regel bietet sie Schutz gegen Sturm, Hagel, Feuer und Leitungswasser. Sie tritt immer dann ein, wenn ein abgeknickter Baum aufs Haus gefallen, das Dach abgedeckt oder der Schornstein umgestürzt ist.

Achtung

Windstärke ist entscheidend

Bevor die Versicherung zahlt, muss es allerdings heftig gestürmt haben, und zwar mit mindestens Windstärke 8, also 62 bis 74 Stundenkilometer. Als Nachweis genügt in der Regel, dass eine Wetterstation am Schadenstag in der betreffenden Region solche Windgeschwindigkeiten gemessen hat.

Hausratversicherung

Geht es um Schäden an der Wohnungseinrichtung, kommt die Hausratversicherung ins Spiel. Sie springt ein, wenn vom Sturm zertrümmerte Fenster Möbel und Kleidung in den Innenräumen zerstört haben. Auch Folgeschäden eines Sturmschadens sind mitversichert, wenn zum Beispiel Regen in ein zuvor vom Sturm beschädigtes Hausdach oder ein zerbrochenes Fenster eindringt und dadurch die Einrichtung beschädigt wird.

Kaskoversicherung

Hat ein umgestürzter Baum oder ein abgebrochener Ast Ihr parkendes Auto zerbeult, erhalten Sie als Fahrzeughalter Ersatz von Ihrer Kaskoversicherung. Fährt allerdings ein unachtsamer Fahrer gegen einen vom Sturm entwurzelten Baum, zahlt nur die Vollkaskoversicherung. Denn diese deckt auch Schäden am eigenen Auto ab, die durch eigenes Verschulden verursacht werden.

Praxis-Tipp

Verhalten im Versicherungsfall

Sie sollten eingetretene Schäden möglichst schnell Ihrer Versicherung melden, indem Sie diese auflisten und durch Fotos und Filme dokumentieren. Um Folgeschäden zu vermeiden, etwa durch eindringenden Regen, sollten Sie Löcher in Scheiben oder Dächern mit Planen zunächst provisorisch abdecken, bis der Gutachter der Versicherung die Schäden aufgenommen hat.